Was macht ein Wirtschaftsingenieur? Tätigkeiten, Voraussetzungen, Karriere

Berufsbild Wirtschaftsingenieur/in

Was macht ein Wirtschaftsingenieur - Berufsbild

Der Wirtschaftsingenieur stützt sich auf einen ingenieurtechnischen Ansatz und fachübergreifende kaufmännische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse, um die Strukturen und Prozessabläufe eines Unternehmens zu analysieren, zu bewerten und zu optimieren, mit dem Ziel maximaler Effizienzsteigerung und Anpassung an die kontinuierlichen Veränderungen im Wettbewerbsumfeld.

Einfacher gesagt besteht die Haupttätigkeit eines Wirtschaftsingenieurs in der Analyse und Gesamtbewertung der Ist-Situation in einem Betrieb (oder in einer bestimmten Abteilung) und der Planung der entsprechenden Maßnahmen, um das Business-Potential des Unternehmens maximal auszuschöpfen.

Hierbei macht er sich quantitative Methoden und wirtschaftswissenschaftliche sowie ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse zunutze.

Was macht ein Wirtschaftsingenieur nun genau?

Der Aufgabenbereich von Wirtschaftsingenieuren ist extrem vielfältig. Ein Wirtschaftsingenieur kann sich z.B. mit der internen Organisation eines Unternehmens befassen. So untersucht er die Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Ressourcen des Unternehmens (Mitarbeiter, Betriebsmittel, Technologien, Know-How …), analysiert die Organisationsstruktur und die Entscheidungskette, das Personalmanagement, die Arbeits- und Lastenverteilung, die Material- und Informationsflüsse, die interne Kommunikation und das Reporting, die Systeme zur Performance-Bewertung und Leistungsmotivation, den Einsatz innovativer Technologien.

Der Wirtschaftsingenieur prüft all diese Aspekte daraufhin, ob sie gemäß einer einheitlichen Strategie auf festgelegte Geschäftsziele ausgerichtet sind. Jeder einzelne Aspekt wird bewertet und unter dem Gesichtspunkt stetiger Weiterentwicklung gegebenenfalls neu konzipiert (oder auch: umstrukturiert).

Je nach Gegebenheiten kann ein/e Wirtschaftsingenieur/in also befasst sein mit Programmierung, Planung und Projektmanagement in den Bereichen Beschaffung, IT, Marketing oder Vertrieb, mit der Analyse, Optimierung und Umstrukturierung des Produktionsprozesses zwecks Zeit- und Kostenersparnis oder auch mit der Verbesserung der Logistikströme und des Niveaus beim Kundenservice.

Wirtschaftsingenieur - Kompetenzen

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Arbeit als Wirtschaftsingenieur ist sodann die Wirtschaftlichkeitsprüfung.

Dank seiner Kenntnisse im Rechnungswesen bewertet der Wirtschaftsingenieur die Differenz zwischen den geplanten wirtschaftlichen Zielen und den erzielten Ergebnissen (Soll/Ist Vergleich), untersucht die Ursachen eventueller Abweichungen und plant Korrekturmaßnahmen.

Er befasst sich also auch mit Budgetplanung, mit der strategischen und operativen Planung der Geschäftsziele, der Kostenoptimierung in der Produktion, der ständigen Überwachung der Effizienzindikatoren und der Wirtschaftlichkeit und erstellt periodische Reports für die Unternehmensführung.

Auch die Qualitätskontrolle gehört mit zu den möglichen Aufgaben eines Wirtschaftsingenieurs: er prüft das Vorhandensein von Qualitätsmanagementsystemen und ihre Validität, die Implementierung und Umsetzung von Qualitätskonzepten und erarbeitet Empfehlungen, wie Abläufe und Prozeduren noch wirksamer gestaltet werden können.

Aber nicht nur das:

Auch zahlreiche andere Aspekte können in den Zuständigkeitsbereich eines Wirtschaftsingenieurs fallen: z.B. Risk Assessment und Risk Management, die Steuerung der Digitalisierung und die technologische Transformation oder die Beratung bei betrieblichen Umstrukturierungen (Change Management).

Wo kann man als Wirtschaftsingenieur/in arbeiten?

Wirtschaftsingenieure und -ingenieurinnen sind gesuchte Fachkräfte in fast allen Branchen, als angestellter Mitarbeiter oder als externer Berater / Consultant.

Die häufigsten Einstiegschancen für Absolventen des Wirtschaftsingenieurwesens bieten sich in der Automobilindustrie, im Bereich Maschinenbau, Elektrotechnik, Informations- und Kommunikationstechnik, Robotik, im Bauwesen, in der Logistik, bei Banken und Versicherungsgesellschaften, in Handelsunternehmen oder bei Beratungsgesellschaften.

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Wirtschaftsingenieur - Aufgaben und Tätigkeiten

Wirtschaftsingenieur - Aufgaben

Dies sind einige der Haupttätigkeiten eines Wirtschaftsingenieurs:

  • Analyse der Unternehmensstruktur und -organisation
  • Untersuchung der internen Kontroll-Systeme
  • Erstellung von Kalkulationen und Prüfung der Wirtschaftlichkeit der Unternehmensentscheidungen
  • Bestimmung der Prozesse mit Optimierungspotential
  • Konzeption und Erstellung neuer Arbeitsabläufe
  • Implementierung von Innovationsvorhaben und Unternehmensumstrukturierung
  • Überwachung des ökonomischen Erfolgs des Unternehmens, mit Blick auf kontinuierliche Verbesserung

Wirtschaftsingenieur werden - Studium Wirtschaftsingenieurwesen, Ausbildung und Voraussetzungen

Wirtschaftsingenieur - Ausbildung

Voraussetzung für den Beruf Wirtschaftsingenieur/in ist ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an einer Universität oder Fachhochschule.

Das Wirtschaftsingenieurwesen wird oft als “Schnittstellendisziplin” bezeichnet, denn es verbindet technisches Know-how mit ökonomischen Überlegungen aus der Betriebswirtschaftslehre.

Die Studieninhalte umfassen also typische ingenieurwissenschaftliche Fächer wie Mathematik, Physik, Maschinenbau aber auch BWL, VWL, Marketing, Controlling, Rechnungswesen sowie andere fachspezifische Fächer wie z.B. Produktionsmanagement, Supply Chain Management, Automatisierungstechnik oder Ingenieurrecht.

Wesentlicher Bestandteil der Ausbildung ist sodann Informatik, da Wirtschaftsingenieure bei der Arbeit hauptsächlich Berechnungen und Simulationen am PC anstellen, mit Hilfe von Computermethoden, um Unternehmenssysteme und -prozesse zu analysieren, zu bewerten, zu optimieren und zu verwalten. Weshalb ein/e Wirtschaftsingenieur/in sich z. B. mit ERP Software (Enterprise Resource Planning), Simulationsprogrammen, CAD-/CAM- und CAE-Programmen (Computer-Aided Engineering) auskennen müssen.

Sehr wichtig für zukünftige Wirtschaftsingenieure ist außerdem, parallel zum Studium Praxiserfahrung zu sammeln, etwa als Praktikant oder Werkstudent Wirtschaftsingenieurwesen.

Wirtschaftsingenieur - Kenntnisse und Fähigkeiten

Die wichtigsten Fähigkeiten eines Wirtschaftsingenieurs sind:

  • Einschlägige technische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse
  • Kompetenz im Bereich Buchhaltung und Rechnungswesen
  • Kenntnis der Grundlagen der Lean Production
  • Planungs- und Projektmanagement-Fähigkeiten
  • Fähigkeiten in Change-Management
  • Kenntnisse in der Qualitätssicherung und der Qualitätskontrollverfahren
  • Versierter Umgang mit IT-Anwendungen
  • Ausgezeichnete analytische Fähigkeiten
  • Organisations- und Managementfähigkeiten
  • Problem Solving
  • Selbstständiges und zielorientiertes Arbeiten
  • Entscheidungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein
  • Teamfähigkeit

Ferner müssen Wirtschaftsingenieure in der Lage sein, die Unternehmensleitung davon zu überzeugen, ihren Vorschlägen zu folgen. Deshalb sind ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten ebenso wie große Überzeugungskraft und Verhandlungsgeschick grundlegend wichtig.

Wirtschaftsingenieur - Berufschancen und Karriere

Karriere als Wirtschaftsingenieur

Nach dem Wirtschaftsingenieurwesen- Studium bieten sich zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten, z.B. durch Traineeprogramme für Hochschulabsolventen oder durch Junior Positionen.

Der Karriereverlauf eines Wirtschaftsingenieurs hängt dann in der Regel von der Spezialisierung auf einen bestimmten Sektor ab. Die wichtigsten Bereiche, in denen sich Wirtschaftsingenieure und -ingenieurinnen spezialisieren können, sind:

  • Finanzen, Rechnungswesen und Controlling
  • Produktion
  • Vertrieb
  • Marketing
  • IT

Senior-Wirtschaftsingenieure können also innerhalb eines Unternehmens verschiedene Positionen bekleiden und z. B. Operations Manager werden, Vertriebsingenieur, Produktionsleiter, IT-Projektmanager.

Eine weitere interessante Möglichkeit für Wirtschaftsingenieure ist die Beratungskarriere, in einer Unternehmensberatungsgesellschaft, eines Ingenieurbüros oder als selbständiger Freiberufler.

Gute Gründe für ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens

Der Beruf des Wirtschaftsingenieurs eignet sich für alle mit ausgeprägter Problemlösungsorientierung, die es lieben, komplexe Systemen und Prozesse zu analysieren, um sie kontinuierlich zu verbessern.

Denn das Wirtschaftsingenieurwesen-Studium vereint das typische ingenieurtechnische Know-how mit betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Kompetenzen, mit dem Ziel, Betriebsabläufe zu planen, zu programmieren und zu optimieren, unter Berücksichtigung sowohl der technischen als auch der wirtschaftlichen Effizienz.

Die Nachfrage nach Wirtschaftsingenieuren ist hoch, gerade wegen der Interdisziplinarität ihrer Ausbildung: es gibt zahlreiche Stellenangebote in vielen unterschiedlichen Bereichen, mit attraktiven Gehältern bereits für Einstiegspositionen.

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