Was macht ein Tierarzt? Aufgaben, Ausbildung und Fähigkeiten, um Tiere zu behandeln

Berufsbild Tierarzt / Tierärztin

Was macht ein Tierarzt - Berufsbild

Nehmen wir zunächst einmal eine einfache Definition: Der Tierarzt ist ein Facharzt für die Behandlung und Gesundheitsvorsorge bei Tieren - von kleinen Haustieren (Hunden, Katzen, Kaninchen, Vögeln oder Exoten, wie etwa Schildkröten und Leguanen), aber auch Großtieren wie Pferden und Nutztieren wie Kühen, Schafen und Schweinen.

Was macht ein Tierarzt?

Tierärzte und Tierärztinnen befassen sich hauptsächlich mit der Prävention und Behandlung von Tierkrankheiten: sie nehmen tierärztliche Untersuchungen vor, um den Gesundheitszustand von Jungtieren und ausgewachsenen Tieren zu kontrollieren, analysieren die Krankheitssymptome und erstellen eine Diagnose. Gegebenenfalls entnehmen Tierärzte auch Patientenproben (Blut, Körperflüssigkeiten und Gewebe) und machen Laboruntersuchungen, um die beste Behandlungsmethode zu bestimmen.

Der Veterinär schreibt also eine Therapie vor und verordnet Tiermedikamente bzw. führt auch Operationen an den Tieren durch.

Tiermediziner behandeln aber nicht nur kranke Tiere, sondern erbringen viele weitere veterinärmedizinische Leistungen, direkt in einer Tierpraxis, einer Tierklinik oder auch vor Ort.

Z.B. nimmt ein Tierarzt in einer Kleintierpraxis Impfungen vor, führt die Impfpässe und stellt tierärztliche Bescheinigungen aus, pflanzt Mikrochips für die Erkennung des Tiers ein, kümmert sich um Kastrationen und Sterilisationen, Prophylaxe, Entwurmungsprogramme, betreut Tiere während der Trächtigkeit und bei der Geburt und schläfert sehr kranke oder gefährliche Tiere ein (Euthanasie).

Außerdem berät der Tierarzt die Tierbesitzer und gibt ihnen Tipps, z.B. zu Tierernährung, Hygiene, und ganz allgemein zum Tierwohl. So empfiehlt er beispielsweise Mittel gegen Flöhe, Zecken, Mücken und die routinemäßigen Reinigungsmaßnahmen, aber auch das jeweils altersgerechte Futter und Zubehör für Haustiere.

Auch in den Tierzuchtbetrieben haben Veterinärmediziner bzw. Nutztierärzte eine fundamental wichtige Rolle inne.

Tierarzt - Kompetenzen

Sie sichern die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere, überwachen die Haltungshygiene und den Einsatz von Tierarzneimitteln, kontrollieren die Führung der Ställe und die Besamung / Reproduktion, inspizieren die Bedingungen, unter denen die Tiere geboren werden, aufwachsen und sich fortpflanzen und überprüfen die Beseitigung von tierischen Nebenprodukten und Abfall.

Denn die Tierzucht geht oft mit hohem biologischem und physiko-chemischem Risiko einher.

Außerdem kontrolliert der Tierarzt die Tierproduktion über die gesamte Erzeugerkette hinweg, vom Stall bis zum Teller.

Auch wenn der Schwerpunkt in der tierärztlichen Arbeit auf der Behandlung von Tieren liegt, spielen Tiermediziner nichtsdestoweniger eine grundlegende Rolle für die menschliche Gesundheit.

Denn zahlreiche Krankheiten können von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Somit dient der Schutz vor Tierseuchen und die Kontrolle von Tiergesundheit, Haltungsumgebung und Produkten tierischen Ursprungs (insbesondere derjenigen, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, wie Milch, Fleisch, Eier usw.) auch dem Schutz der Lebensmittelsicherheit und der öffentlichen Gesundheit.

Was sind die Berufsaussichten nach einem Studium der Veterinärmedizin?

Berufsmöglichkeiten gibt es sowohl als niedergelassene/r Tierarzt / Tierärztin in privaten Tierpraxen, in Veterinärkliniken und tierärztlichen Notfalldiensten, ebenso wie im öffentlichen Dienst (als Amtstierzarzt / Amtstierzärztin), bei Veterinärämtern oder Ämtern für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Approbierte Tierärzte können daneben für Tierzuchtbetriebe, landwirtschaftliche Betriebe, in der Futtermittel- und Lebensmittelindustrie sowie in der Pharmaindustrie tätig sein, als angestellte Tierärztinnen und Tierärzte oder freiberuflich.

Alternative Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen in Hundezuchten und Tierheimen, im Zoo, in Naturparks, an Universitäten, die den Studiengang Veterinärmedizin anbieten, und in Forschungseinrichtungen.

Ähnliche Berufsbezeichnungen: Veterinär

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Tierarzt - Aufgaben und Tätigkeiten

Tierarzt - Aufgaben

Zu den Hauptaufgaben des Tierarztes gehören:

  • Tierärztliche Versorgung
  • Standardleistungen der Veterinärmedizin wie Impfungen, Gesundheitsprophylaxe, Sterilisationen/Kastrationen
  • Krankheitsdiagnose
  • Veterinärmedizinische Untersuchungen und Analysen
  • Tierärztliche Behandlungen, Operationen und Tiernotdienst
  • Beratung zur Behandlung, Ernährung und Pflege der Tiere
  • Ausstellen tierärztlicher Bescheinigungen
  • Inspektion von Tierzuchtbetrieben und Bestandsbetreuung
  • Hygiene- und Gesundheitsüberwachung in der Produktion von Lebensmitteln tierischer Herkunft
  • Gesundheitsvorsorge, Tierschutz und Schutz der öffentlichen Gesundheit

Tierarzt werden - Studium der Veterinärmedizin und Voraussetzungen

Tierarzt - Ausbildung

Voraussetzung für den Beruf ist ein Hochschulstudium der Veterinärmedizin.

In Deutschland wird das Tiermedizinstudium an der Tierärztlichen Hochschule Hannover, an den Universitäten Gießen, Leipzig, München sowie an der FU Berlin angeboten. Die Zahl der Studienplätze für Veterinärmedizin ist durch den Numerus Clausus (NC) begrenzt.

Das Studium der Tiermedizin ist relativ lang (11 Semester) und gliedert sich in Vorphysikum, Physikum und in den Klinischen Abschnitt.

Angehende Tierärzte müssen naturwissenschaftliche Fächer wie Physik, Chemie, Biochemie studieren und dann die entsprechenden medizinischen Fächer wie Tieranatomie, Physiologie, Genetik, Parasitologie, Tierzucht, Tierhaltung und Tierhygiene, Tierernährung, Pharmakologie und Toxikologie für die Veterinärmedizin, Tierseuchenbekämpfung, Tierschutzethik und -recht.

Das Tiermedizin-Studium sieht auch mehrere Pflichtpraktika in einer Tierklinik vor, wo die Studenten unter Anleitung erfahrener Tierärzte schrittweise an die veterinärmedizinische Assistenztätigkeit herangeführt werden.

Häufig sind auch Besuche und Trainings in Tierzuchtanstalten vorgesehen, um die verschiedenen Aspekte der Zucht und Haltung der wichtigsten Tierarten wie Milch- und Mastvieh, Schafe, Ziegen, Schweine, Geflügel und Fisch zu erlernen.

Nach dem Abschluss des Tiermedizinstudiums (Staatsexamen) kann eine Approbation als Tierärztin oder Tierarzt an die zuständigen Landesbehörden beantragt werden, die zur Ausübung des Berufs berechtigt.

Approbierte Tierärzte können sich auf einem bestimmten tiermedizinischen Gebiet spezialisieren und sich weiterbilden, ähnlich wie bei den Humanmedizinern: z.B. als Fachtierarzt/Fachtierärztin für Innere Medizin, Chirurgie, Orthopädie, als Fachtierarzt für Kleintiere oder aber als Fachtierarzt für Pferde.

Ferner gibt es international anerkannte Fortbildungsmöglichkeiten durch den European Board of Veterinary Specialisation (EBVS), das die Qualifikationsstandards für Tierärzte in ganz Europa festlegt und den Titel Diplomate of the European College verlieht.

Tierarzt - Kenntnisse und Fähigkeiten

Neben veterinärmedizinischen Fachkenntnissen muss ein guter Tierarzt bzw. eine gute Tierärztin auch folgende Eigenschaften mitbringen:

  • Sensibilität und Einfühlungsvermögen gegenüber Tieren
  • Professionalität, Sauberkeit, Zuverlässigkeit
  • Fähigkeit zur raschen, exakten Interpretation der Symptome und Verhaltensweisen von Tieren
  • Organisationsgeschick
  • Selbständige Arbeitsweise
  • Soziale und kommunikative Fähigkeiten
  • Problem-Solving-Fähigkeiten und Anpassungsvermögen
  • Belastbarkeit bei Stress
  • Bereitschaft zu ständiger Weiterbildung

Tierarzt - Berufsaussichten und Karriere

Karriere als Tierarzt

Nach dem Staatexamen entscheiden sich die meisten Tiermediziner für die Tätigkeit in einer Praxis (Kleintierpraxis, Nutztierpraxis oder Gemischtpraxis für Nutz- und Kleintiere) als angestellte Tierärzte. Man kann aber auch eine eigene Tierarztpraxis eröffnen und als niedergelassener Tierarzt bzw. praktizierender Tierarzt tätig sein.

Manche finden eine Anstellung an Universitäts-Tierkliniken, als Assistenten oder Fachtierärzte, und machen dort Karriere: bis hin zum Leiter einer Tierklinik. Andere widmen sich der Forschung und Lehre an veterinärmedizinischen Fakultäten und verfolgen eine akademische Laufbahn, bis zu einer Berufung als Professor der Tiermedizin.

Daneben bestehen Karrierechancen im öffentlichen Dienst als Amtstierarzt / Amtstierärztin.

Amtstierärzte übernehmen Aufsichts-, Überwachungs- und Kontrollfunktionen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit von Lebensmitteln und Erzeugnissen tierischer Herkunft, zum Wohlbefinden der Tiere, sowie zum Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier.

Auch die Pharmaindustrie bietet interessante Berufs- und Karrieremöglichkeiten für Tierärzte: etwa in der Arzneimittelherstellung oder im Außendienst, als Kundenberater / Pharmareferent im Bereich Veterinärmedizin und Tiergesundheit.

Gute Gründe, um Tierarzt zu werden

Als Tierarzt / Tierärztin zu arbeiten ist beinahe eine Berufung: großes Interesse und Freude an Tieren sowie hohe Motivation sind unverzichtbar, um in diesem Beruf gut und zufrieden zu sein.

Ein veterinärmedizinisches Studium ist keine einfache Angelegenheit, aber eine Investition, um später eine abwechslungsreiche Arbeit und ein gutes Gehalt zu haben.

Zudem bieten sich viele verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten für Tiermediziner: man kann sich für eine Tätigkeit als selbständiger Kleintierarzt entscheiden oder aber für eine Karriere als Fachtierarzt in Tierkliniken, für die Behandlung von Großtieren in Viehzuchtbetrieben als Nutztierarzt, für eine Beamtenstelle als Amtstierarzt oder aber auch für die Erforschung neuer veterinärmedizinischer Medikamente und Produkte.

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