Der Beruf Professor: Voraussetzungen, Tätigkeiten und akademische Laufbahn
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Berufsbild Professor/in
Ein Professor befasst sich mit der Forschungs- und Lehrtätigkeit an Hochschulen. Professoren und Professorinnen lehren das Fach, auf das sie sich spezialisiert haben (ob Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Gesundheitswissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Rechts- Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), arbeiten mit an Forschungsprojekten und teilen die Resultate mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Was macht aber ein Professor ganz konkret?
Mit Blick auf die Lehrtätigkeit legt der Professor zu Beginn des Winter- oder Sommer-Semesters die Inhalte und das Programm der Lehrveranstaltungen fest (Vorlesungsverzeichnis) und erstellt den Stundenplan für Vorlesungen und Seminare und praktische Übungen im Labor (z.B. an naturwissenschaftlichen Fakultäten). Er arbeitet die Vorlesungen aus, erstellt Anleitungen, Literaturempfehlungen und vertiefende Materialien für Studierenden.
Während der Vorlesungen im Hörsaal erläutern Professoren und Professorinnen die Konzepte klar und verständlich, versuchen, die Aufmerksamkeit und das Interesse der Studenten wach zu halten und geben auf Fragen und Kommentare kompetente Antworten.
Je nach Studiengang bzw. Lehrstuhl können unterschiedliche Lehrveranstaltungen vorgesehen werden: so gibt es Grundkurse und Pflichtvorlesungen an denen Hunderte von Studenten teilnehmen, aber auch vertiefende Seminare für kleine Studentengruppen. Im ersten Fall ist es für den Dozenten häufig schwierig, alle Studenten persönlich zu kennen, wohingegen es bei den kleineren Gruppen einfacher ist, ein persönliches Verhältnis mit den Studenten aufzubauen.
Professoren und Professorinnen stehen zudem für Vertiefung, Erklärungen und Beratung für die Studenten zur Verfügung: zum Beispiel während der Sprechstunden, über E-Mail oder das Intranet der Universität.
Bei Kursende muss der Hochschullehrer dann das Wissen der Studenten beurteilen und den Erwerb von bestimmten Fähigkeiten und Kompetenzen. Dies geschieht mittels Hausarbeiten, Klausuren, Übungsaufgaben, mündlicher und praktischer Prüfungen. Er kann aber auch während des Semesters den Studenten Projekt- und Gruppenarbeiten zuweisen, die bei der abschließenden Bewertung berücksichtigt werden.
Die Betreuung von Absolventen bei der Bachelor- und Masterarbeit (Thesis) oder von Promotionsstudierenden bei der Dissertation bzw. Doktorarbeit bringt Hochschullehrern zusätzliche Aufgaben mit sich - von der Auswahl des Themengebiets zur Festlegung wichtiger Formalien zum Literaturverzeichnis, bis hin zur Teilnahme an der Abschlussprüfung.
Aber die Aufgaben eines Professors sind damit noch nicht zu Ende:
Denn Hochschulen sind Orte der Forschung, der Innovation und des technologischen Wissenstransfers. Hochschuldozenten sind kontinuierlich damit befasst, ihren Kenntnisstand des Fachgebietes zu vertiefen und nehmen an Forschungsprojekten teil, um den Fortschritt zu fördern und die Wissensbasis der wissenschaftlichen Gemeinschaft und der Gesellschaft im allgemeinen zu erweitern.
Typische Tätigkeiten eines Universitätsprofessors sind hierbei z. B. die Teilnahme an Ausschreibungen zur Forschungsförderung und die Sicherstellung von Finanzierungen, die Organisation von Kongressen und Studientagen zwecks Verbreitung und Diskussion relevanter Forschungsergebnisse, das Verfassen und die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten, Bücher und Essays in Fachzeitschriften, der Abschluss von Vereinbarungen zur Zusammenarbeit mit Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen für Forschungstätigkeiten, Beratungsleistungen, die Entwicklung akademischer Spin-Offs oder die Gründung von innovativen Start Ups.
Daneben sind Professoren und Professorinnen aktive Mitglieder der akademischen Gemeinschaft: sie nehmen an Gremien (Fakultätsrat, Studienbeirat, Prüfungsausschuss…) und Kommissionen innerhalb der Fakultät teil, wirken mit an Entscheidungen zur Hochschulpolitik und Fakultätsleitung, schlagen Ideen vor und geben Empfehlungen zur Entwicklung des Lehrstuhles bzw. des Institutes, in welchem sie tätig sind.
Berufliche Möglichkeiten für Hochschullehrer gibt es als Privatdozent/in oder Professor/in an Universitäten, Fachhochschulen, pädagogischen Hochschulen, theologischen Hochschulen, Kunsthochschulen bzw. Kunstakademien, Forschungszentren und höheren Bildungseinrichtungen (öffentlicher wie privater Art) - im Inland und Ausland.
Ähnliche Berufsbezeichnungen: Hochschullehrer, Universitätsprofessor
Ähnliche Jobs: Juniorprofessur, Privatdozent, Professur, W2 Professur, W3 Professur
Professor - Aufgaben und Tätigkeiten
Zu den wichtigsten Aufgaben eines Hochschullehrers zählen:
- Vorlesungsvorbereitung und Abfassung von vertiefenden Materialien
- Abhaltung von Vorlesungen, Seminaren und Übungen im jeweiligen Fachbereich
- Beurteilung der Fähigkeiten und Kenntnisse der Studenten mittels studienrelevanter Prüfungen
- Ansprechpartner der Studenten für Kommentare und wissenschaftliche Fragestellungen
- Begleitung von Bachelor-, Master- und/oder Doktorarbeiten
- Betreiben akademischer Forschung und Austausch mit anderen Wissenschaftlern
- Teilnahme an Kongressen
- Veröffentlichung von Forschungsergebnissen in wissenschaftlichen Arbeiten
- Schreiben von Anträgen zur Finanzierung von Forschungsprojekten
- Gremientätigkeit und Aufgaben innerhalb der Hochschulverwaltung
Professor werden - Ausbildung und Voraussetzungen
Um Hochschullehrer in Deutschland zu werden, ist zunächst einmal ein Studium (Bachelor und Master) und ein Doktortitel in dem Fachbereich erforderlich, in welchem man später lehren möchte: ohne PhD ist eine akademische Laufbahn undenkbar.
Während der Promotion ist der Alltag von angehenden Hochschullehrern von Forschung und wissenschaftlicher Arbeit unter Betreuung eines Universitätsprofessors geprägt. Daneben sind Promovierende oft auch als wissenschaftliche Hilfskräfte (Hiwis oder Tutoren) an der Uni tätig.
Nachwuchswissenschaftler/innen mit dem Doktortitel können sich dann auf eine PostDoc-Stelle als Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in im jeweiligen Fachbereich bewerben und den Weg bis hin zur Professur weiter anstreben. Denn der Weg hin zum Hochschuldozenten kann sehr lang und herausfordernd sein.
Das nächste Etappenziel für eine/n zukünftige/n Professor/in ist die Habilitation, die höchstrangige Hochschulprüfung in Deutschland, die für eine vollwertige Professur qualifiziert.
Am Ende des Habilitationsverfahrens erhält man die Lehrbefähigung und darf als Privatdozent/in (Priv.-Doz.) an Hochschulen forschen und lehren. Habilitierte Privatdozenten können dann als Professor/in berufen werden.
Eine Ausnahme zum Standard-Karriereweg an einer Universität (Bachelor, Master, Promotion, Habilitation) sind die Juniorprofessuren und Tenure-Track-Professuren: Damit können sich Wissenschaftler auch ohne Habilitation auf Dozentenstellen an Universitäten bewerben.
Ferner gelten auch für die Professur an einer FH einige Ausnahmen. Z.B. kann man sich an einer Fachhochschule zwar ohne Doktortitel und ohne Habilitation bewerben: dafür muss man aber mindesten fünf Jahre relevante Berufserfahrung mitbringen.
In Deutschland werden freie Professorenstellen öffentlich ausgeschrieben. Eine Berufungskommission wählt unter den Bewerbern aus und prüft diese nicht nur Anhand des Lebenslaufs, sonder auch mit eine Probevorlesung.
Hat man die Berufungskommission erfolgreich über die eigene Befähigung zur wissenschaftlichen Forschung und Lehre überzeugt und eine Professur zu besetzen bekommen, darf man (endlich!) den akademischen Titel Professor tragen.
Professor: Fähigkeiten und Anforderungen
Die erforderlichen Fähigkeiten als Hochschullehrer sind:
- Profunde Kenntnis des eigenen wissenschaftlichen Fachbereichs
- Didaktisch-methodische Kompetenz
- Kenntnis der Standards guter wissenschaftlicher Praxis
- Kenntnis der Richt- und Leitlinien zur Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten
- Ausgezeichnete schriftliche und mündliche Kommunikationsstärke
- Redesicherheit vor Publikum
- Kritisches und analytisches Denken
- Geistige Offenheit, Dialogbereitschaft
- Wissbegierde und Geduld
Professor - Berufschancen und Karriere an Hochschulen
Eine Stelle als Professor ist nahezu die Krönung einer akademischen Laufbahn: eine derartige Stellung erreicht man nur nach vielen Jahren wissenschaftlicher Arbeit und Forschung, unter Umständen auch im Ausland.
Denn häufig sieht die akademische Tätigkeit den Kontakt, den Austausch von Wissen und die Zusammenarbeit mit Kollegen und Wissenschaftlern anderer Universitäten und Fachhochschulen vor, auf internationaler Ebene. Auslandsaufenthalte (z. B. als Visiting Professor oder Gastwissenschaftler/in) durch Forschungsstipendien und andere Nachwuchsprogramme sind die Normalität im Lebenslauf von Privatdozenten und Professoren, ebenso wie Ortswechsel und Arbeit an verschiedenen Hochschulen und Forschungsinstituten.
Karriere an der Uni zu machen kann bedeuten, Lehrstuhlinhaber zu werden und so einen eigenen Lehrstuhl leiten.
Erfahrene und engagierte Hochschullehrer haben auch die Möglichkeit, leitende Funktionen in der Hochschulverwaltung zu übernehmen: z. B. kann man zum Leiter eines Studiengangs, eines Instituts oder Dekan einer Fakultät aufsteigen und bis hin zum Rektor der Universität bzw. der Hochschule gewählt werden.
Karriere machen kann ein Professor aber auch aufgrund seiner Forschungstätigkeit, seiner Entdeckungen und seines Beitrags zur Wissenschaft, die ihn national wie international als gefragten Experten und Vorreiter in seinem Fachgebiet ausweisen.
Je nach Titeln und Qualifikation können Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen auch außerhalb der Universität tätig sein (z.B. in der freien Wirtschaft als Forschungsleiter, Unternehmensberater, Wirtschaftsexperten, Dozenten an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen für Jungen und Erwachsenen...) und u.U. einen Freien Beruf ausüben: als Ingenieure, Architekten, Rechtsanwälte, Steuerberater, Ärzte, Journalisten.
Gute Gründe, um Professor zu werden
Wer sich für die akademische Laufbahn entscheidet, besitzt in der Regel großes Interesse für sein Fach - so groß, dass man die gesamte eigene Karriere der Forschung in diesem spezifischen Gebiet widmen möchte - aber auch Interesse für die Lehrtätigkeit. Hochschullehrer werden heißt denn auch, akademische Forschungstätigkeiten mit dem Unterricht von Studenten zu verbinden, um ihnen die eigenen Kenntnisse und das neueste Wissen aus dem eigenen Fachbereich zu übermitteln.
Es handelt sich zweifellos um eine geistig sehr stimulierende und inspirierende Arbeit, mit der Möglichkeit, interessante Themen zu vertiefen und sich mit Studenten und Kollegen im Geiste des Dialogs und der konstruktiven Diskussion auseinanderzusetzen.
Professor zu werden ist nicht leicht, auch deshalb, weil das universitäre Umfeld stark wettbewerbsgeprägt ist: eine akademische Laufbahn anzugehen ist eine anspruchsvolle Wahl, die sehr viel Entschiedenheit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten erfordert. Ist das Ziel “Professur” aber einmal erreicht, winken Prestige, ein sehr hohes Gehalt und ausgezeichnete Möglichkeiten, sich selbst zu verwirklichen.
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