Was macht ein Innenarchitekt und wie wird man das? (Beruf Interior Designer)

Berufsbeschreibung Innenarchitekt/in

Was macht ein Innenarchitekt - Berufsbild

Der Innenarchitekt ist mit der Planung und Gestaltung von Innenräumen befasst, bei Neubauten wie Modernisierungen (im privaten, gewerblichen und öffentlichen Bereich). Dabei berücksichtigt er die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner/Nutzer, technische und funktionale Aspekte sowie ästhetische Gesichtspunkte.

Ein Innenarchitekt kann bei der Planung eines individuellen Innendesigns für Wohnungen und Privathäusern, Geschäften und gewerblichen Räumen, Büros, Hotels und Restaurants, aber auch öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen, Museen oder Flughäfen hinzugezogen werden.

Die Zielsetzung dabei ist die Schaffung von Räumlichkeiten, die Funktionalität mit Wohnkomfort verbinden, gleichzeitig aber auch Aussagekraft, positive Ausstrahlung und eine klare Identität haben. Deshalb ziehen Innenarchitekten und Innenarchitektinnen sowohl die praktischen Aspekte eines Raums wie etwa die Raumaufteilung durch Wände und die verwendeten Materialien mit ins Kalkül, aber auch faszinierende und symbolhafte Aspekte wie Licht, Farben und Formen.

Häufig wird auch der englische Begriff “Interior Design” in Zusammenhang mit der Innenarchitektur verwendet.

Bei Innenarchitekten und Interior Designern handelt es sich zwar um zwei Berufe, die sich unter bestimmten Aspekten ähneln und auch häufig miteinander verwechselt werden. Es existieren dennoch große Unterschiede:

  • Innenarchitekten müssen u.a. ein Studium der Innenarchitektur vorweisen und bei der zuständigen Architektenkammern eingetragen sein. Ein Innenarchitekt kümmert sich um das Konzipieren, Entwerfen, Planen und Umsetzen von Innenräumen, auch unter Einbeziehung von strukturellen (Um)Bauarbeiten, wie etwa die Entscheidung, eine Wand auszubrechen oder eine Trennwand zu errichten
  • In Deutschland darf sich jeder “Interior Designer” nennen, unabhängig von seiner Ausbildung

Ferner unterscheidet sich der Beruf des Innenarchitekten sowohl von

  • dem des Architekten, der sich in erster Linie mit Entwurf und Planung von Gebäudehüllen, Infrastrukturen und ganzen Stadtvierteln befasst
  • dem des Raumausstatters, der Handwerker der Räume anhand der Auswahl von aufeinander abgestimmten Bodenbelägen, Gardinen, Wanddekorationen individuell einrichtet, ohne Einflussnahme auf die Anordnung der Räume
  • als auch von demjenigen des Einrichtungsberaters, der zumeist in Möbelhäusern arbeitet und fachliche Beratung zur Einrichtungsplanung gewährleistet.
Innenarchitekt - Kompetenzen

Was macht also ein Innenarchitekt konkret?

Ein guter Innenarchitekt muss zunächst die Ansprüche seiner Auftraggeber verstehen und richtig interpretieren. Er bespricht sich deshalb mit ihnen, hört sich ihre Wünsche und Bedürfnisse an, versucht, ihren Geschmack (von klassisch-zeitlos bis zu trendbewusst) und ihre Vorstellungen zu verstehen - ohne dabei das verfügbare Budget und die vorgesehenen Umsetzungsfristen zu vergessen.

Der Innenarchitekt besichtigt die Räume, die er gestalten soll und erstellt Entwürfe mit Stift auf Papier sowie Grundrisse und Ansichten mit Hilfe von CAD-Programmen. Die Grundrisse enthalten alle Raummaße, einschließlich der Deckenhöhe, der Abmessungen von Türen und Fenstern, den Verlauf der Strom- und Wasserleitungen und weiterer haustechnischer Anlagen.

Auf der Basis maßstabsgerechter Grundrisse macht sich der Innenarchitekt dann an die Planung des Innendesigns, also an die eigentliche kreative Aufgabe seiner Arbeit.

Der Innenarchitekt sucht nach individuellen Lösungen für eine effiziente Raumgestaltung, um jeden Quadratmeter möglichst sinnvoll zu nutzen. Er legt die Funktionen der Räume fest (Wohnzimmer, Küche, Bad…), wählt die Farben und Materialien für die Oberflächengestaltung und fügt die Einrichtungen in den Plan ein. In dieser Phase kommen 3D-Zeichenprogramme zum Einsatz, um dreidimensionale Entwürfe und möglichst realistische Renderings für die Präsentation beim Kunden zu erstellen.

Ein Innenarchitekt besitzt nicht nur die Fähigkeit, Räume zu gestalten und die Einrichtung nach Funktion, Ästhetik und der Balance zwischen Voll und Leer anzuordnen, sondern auch die Fähigkeit, den ursprünglichen Raum umzugestalten und so zu verändern, dass etwas Neues entsteht, das den Kunden begeistert und ungewöhnliche Lösungen zu schaffen, die seinem Geschmack und seinen Bedürfnissen optimal entsprechen.

Wie etwa die Fähigkeit, mittels eines neuen Beleuchtungskonzepts eine ganz besondere Atmosphäre zu kreieren, oder mittels Innenausbauarbeiten barrierefreie Innenräume zu schaffen.

Innenarchitekten und Innenarchitektinnen können sich auch um die Einrichtung kümmern (wobei sie aber nicht immer bis ins Detail gehen), sowie Materialien, Stoffe und Wohnaccessoires festlegen. Zumeist beschränkten sie sich auf die Planung von maßgeschneiderten Möbelkonzepten, je nach vorhandener Umgebung und Geschmack des Kunden (minimalist Interior Design, modern Interior Design, industrial Interior Design, klassisch, skandinavisch …).

Nach Annahme des Entwurfs überwacht der Innenarchitekt die Umsetzung der geplanten Maßnahmen, also die Arbeit der Maurer und Handwerker auf der Baustelle, um sicherzustellen, dass das Endergebnis mit der Planung übereinstimmt und der Kunde rundum zufriedengestellt wird.

Wo findet man Beschäftigungsmöglichkeiten als Innenarchitekten?

Innenarchitekten sind so gut wie immer selbständig tätig, als Freelancer oder Mitarbeiter von Innenarchitekturbüros.

Ähnliche Berufsbezeichnungen: Interior Designer

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Innenarchitekt - Aufgaben und Tätigkeiten im Interior Design

Innenarchitekt - Aufgaben

Die wichtigsten Aufgaben eines Innenarchitekten sind:

  • Ermittlung der Wünsche des Auftraggebers und Kundenberatung
  • Erstellung von Grundrissen von Gebäuden und Räumen, Machbarkeitsstudien
  • Erarbeitung von funktionalen, nachhaltigen und ansprechenden Raumkonzepten
  • Anfertigung von Entwürfen, Visualisierungen und 3D-Animationen von Innenräumen
  • Konzeption von passenden Einrichtungsideen, Auswahl der Möbelstücke
  • Lichtdesign, Entwicklung spezieller Lichtlösungen
  • Überwachung der Planausführung, Koordination von Handwerkern und Fachleuten
  • Schaffung harmonischer, stimmungsvoller Räume, die Ästhetik und Funktion perfekt vereinen

Wie wird man Innenarchitekt?Innenarchitektur Studium und Voraussetzungen

Innenarchitekt - Ausbildung

Um Innenarchitekt/in zu werden, benötigt man den Abschluss eines Innenarchitektur-Studiums.

Interior Design kann man an Universitäten, Fachhochschulen und Design-Akademien studieren.

Zu einem Innenarchitektur-Bachelor oder Master gehören Studienfächer wie technisches Zeichnen, Kunst- und Architekturgeschichte, Maßstab, Proportion und Anthropometrie (die Wissenschaft, die sich mit dem Menschen im Verhältnis zum Raum und seinen Funktionen auseinandersetzt), Gestaltung von Innenräumen, Designstile, Psychologie der Farbe, Materialkunde, Einrichtungsplanung, Beleuchtungstechnik, Baurecht und Sicherheitsvorschriften.

Außerdem erlernt man während der Interior Design Ausbildung, echte Innendesign-Projekte zu realisieren, unter professionellem Einsatz von computergestützten Zeichenprogrammen und 3D-Innenarchitektursoftware wie AutoCAD, SketchUP, Allplan.

Nach dem Hochschulabschluss bzw. auch schon vorher, also während des Studiums, empfiehlt es sich, bei einem Innenarchitekturbüro als Praktikant/in zu arbeiten. Dadurch gewinnt man praktische Erfahrung bei der Projektplanung und kann sein persönliches Portfolio für die Präsentation bei potentiellen Kunden mit den besten Projekten erstellen.

In jedem Fall: ein Interior Designer lernt nie aus. Er muss sein Wissen kontinuierlich ergänzen und sich weiterbilden, um Up-to-Date zu den neuesten Tendenzen und immer nachhaltigeren technologischen Lösungen zu sein.

“Innenarchitekt” ist eine geschützte Berufsbezeichnung.

Um diese tragen zu dürfen, sollte man sich nach dem Studium bei der jeweiligen Architektenkammer als Innenarchitekt eintragen lassen.

Studierte Innenarchitekten ohne Kammereintragung sowie andere Fachleute aus dem handwerklichen, grafischen bzw. kreativen Bereich dagegen entscheiden sich häufig für die Bezeichnung “Interior Designer”.

Innenarchitekt - Kenntnisse und Fähigkeiten

Ein guter Innenarchitekt bzw. Interior Designer zeichnet sich insbesondere durch folgende Fähigkeiten und Kompetenzen aus:

  • Fachwissen in Interior Design
  • Fähigkeit und Talent in der individuellen Raumgestaltung - privat und gewerblich
  • Kompetenz in der Ausführungsplanung für Innendesign-Projekte
  • Kenntnis der wichtigsten Planungs- und Rendering-Software
  • Kreativität und Gespür für Stil
  • Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit
  • Sorgfalt und ein Auge fürs Detail
  • Selbständiges Arbeiten

Innenarchitekt - Berufsmöglichkeiten und Karriere im Interior Design

Karriere als Innenarchitekt

Ein Innenarchitekt / Interior Designer kann in ganz unterschiedlichen Bereichen Karriere machen.

Ein möglicher Weg ist die Spezialisierung auf die Innenraumgestaltung von Geschäften im Einzelhandel (Retail Design), von Gastronomiebetrieben (Restaurant & Bar Design), von Praxen (Innenarchitektur für den Gesundheitsbereich) oder auch von modernen Arbeitsplätzen, um den vorhandenen Platz zu optimieren und die Büros in Übereinstimmung mit den neuen Arbeitsweisen neu zu gestalten.

Oder man kann eine Weiterbildung machen, um Spezialist für die Planung und Einrichtung von Räumen im Hotelwesen (Hotel Interior Design) zu werden oder Karriere im Schiffsbau als Innendesigner für Luxus-Boote, Yachten und Kreuzfahrtschiffe zu machen.

Außerdem möglich: sich als Innenarchitekt/in auf den Entwurf von Einrichtungsgegenständen (Furniture Design), auf Beleuchtungsdesign zu spezialisieren oder sich mit besonders umweltfreundlichen Projekten zu befassen und sich auf nachhaltiges Interior Design zu spezialisieren.

Karriere in der Innenarchitektur kann auch heißen, ein eigenes Innenarchitekturbüro zu gründen oder aber mit den international renommiertesten Interior Design Büros zusammenzuarbeiten, um sich so in diesem Bereich einen Namen zu machen.

Mit zu den Möglichkeiten zählt auch die Zusammenarbeit mit Bauunternehmen, Immobilienentwicklungsgesellschaften, Messebauern, Möbelherstellern und Einrichtungshäusern, die ihren Kunden Interior Design als Zusatzservice anbieten.

Gute Gründe, um Innenarchitekt zu werden

Innenarchitekt zu werden ermöglicht es einem, persönliches Talent in die Arbeit einzubringen - also Kreativität und Leidenschaft für Interior Design.

Es handelt sich um einen zweifellos befriedigenden Beruf: ein Innenarchitekt weiß, wie man Raum optimal nutzt und anhand der richtigen Stilwahl schöne, gemütliche, komfortable, gleichzeitig aber auch praktische und funktionale Räume schafft.

Zudem haben Innenarchitekten dank ihres umfassenden technischen Wissens ein weites Betätigungsfeld: denn sie sind in der Lage, das gesamte Projekt zu betreuen, auch unter architektonischen und bautechnischen Gesichtspunkten.

Die Kompetenzen von Interior Designern sind bei der Gestaltung und Modernisierung vieler verschiedener Räumlichkeiten immer stärker gefragt, angefangen von Privathäusern über Geschäfts bis hin zu Hotels und Museen, mit interessanten Gehalts- und Karriereaussichten.

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