Der Beruf des Gärtners Fachrichtung Baumschule - Aufgaben, Ausbildung, Karriere
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Berufsbild Baumschulgärtner/in
Der Gärtner Fachrichtung Baumschule ist ein Ausbildungsberuf für den gewerblichen Anbau und die Produktion von Bäumen, Sträuchern, Obstgehölzen, Ziergehölzen, Heckenpflanzen und Stauden für den Verkauf. Die Intensivkultur von Pflanzen erfolgt in speziellen Anlagen (die Baumschule), wo die Blumen kultiviert, vermehrt und veredelt werden.
Was macht ein Baumschulgärtner?
Der Gärtner Baumschule züchtet Pflanzen und Bäume bis sie voll entwickelt und verkaufsreif sind. Die Hauptaufgabe eines Baumschulgärtners ist also der Anbau, die Aufschulung und die Vermehrung von Gehölzen auf der Basis der Mutterpflanzen. Darunter Koniferen, Alleebäume, Heckenware, Solitärgehölze, Obstgehölze, Beerensträucher, Rosen, Stauden, Wasserpflanzen.
Die Tätigkeit findet in der Baumschule statt, und zwar auf dem Freiland bzw. in Containern oder in Gewächshäusern, je nach Pflanzenart.
Der Gärtner Fachrichtung Baumschule kümmert sich um die Vorbereitung der Böden und Pflanzsubstrate, in welche die Pflanzen eingesetzt werden, und danach um die Aussaat, die Steckholz- und Stecklingsvermehrung und die Veredelung.
Die Pflege der Pflanzen während der verschiedenen Wachstumsphasen gehört zur täglicher Arbeit, zur Förderung eines schnellen und vollständigen Pflanzenwachstums. Der Baumschulgärtner gießt die Pflanzen regelmäßig, schneidet sie, vereinzelt sie und topft sie ein, sorgt für Erde, Dünger und Düngemittel, untersucht Blatt- und Blütenknospen und ihr Entwicklungsstadium. Sämtliche Pflegearbeiten erfolgen nach einem vorgegebenen Zeitplan, der die natürliche Vegetationsperiode der verschiedenen Arten unterstützt.
Außerdem muss der Gärtner Fachrichtung Baumschule auf eventuellen Befall durch Insekten, Parasiten, Nager, Pilzkrankheiten und die Verbreitung anderer Krankheiten achten, und ganz allgemein auf alle externen Faktoren, die die Pflanzengesundheit und ihre Entwicklung beeinträchtigen könnten. Er setzt deshalb Pestizide, Insektizide und (chemische oder natürliche) Schädlingsbekämpfungsmittel sowie andere Pflanzenschutzmittel ein.
Die Pflanzenproduktion der Baumschule ist für den Verkauf bestimmt - die Pflanzen, bzw. ihre Samen, Wurzelware oder Blüten. Der Baumschulgärtner holt die Pflanzen vom Feld bzw. aus den Containern, lagert sie ein und macht sie versand- bzw. verkaufsfertig.
Ein Teil der Baumschule ist somit für Kunden geöffnet: in diesem Bereich nimmt der Baumschulgärtner die Kunden in Empfang, zeigt ihnen die verschiedenen erhältlichen Produkte, liefert fachkundige Information zu Pflanzeneigenschaften, Standortbedingungen und Pflegehinweise (wie oft sie gegossen und geschnitten werden müssen, wann sie blühen …) und kümmert sich um den Verkaufsvorgang bis hin zur Bezahlung an der Kasse.
Aber nicht nur das:
Der Gärtner Baumschule muss sich auch um die technischen Geräte, automatischen und manuellen Werkzeuge und Anlagen der Baumschule (Bewässerungs- und Beregnungsanlagen, Pumpenanlagen...) kümmern sowie Maschinen wie Traktoren, Gabelstapler, Drillmaschinen, Ballenschneidemaschine, Baumpflanzgeräte bedienen und warten. Weitere Tätigkeiten des Baumschulgärtners sind die Inventur der Lagerbestände (z. B. der Menge an verfügbarer Erde, Kompost, Dünger und Pflanzenschutzmittel und Verpackungen) und die Bestellung von Nachlieferungen.
Wo arbeitet ein Gärtner Fachrichtung Baumschule?
Baumschulgärtner können für Sortimentbaumschulen, Gärtnereien, Jungpflanzen- und Anzuchtbetriebe, Rosenschulen, Handelsbaumschulen, Gartencenter und Baumärkte mit einer Gartenabteilung, botanische Gärten, landwirtschaftliche Betriebe und Obst- und Gemüseerzeugerbetriebe arbeiten.
Dabei kann es sich um Produktionsbetriebe oder aber Endverkaufsbetriebe handeln: also entweder Unternehmen, die sich an Großmärkte und Wiederverkäufer wie Floristen, Blumengeschäfte, Gärtner und GaLaBau-Betriebe, Gartencenter, öffentliche Verwaltungen richten, oder Betriebe, die ihre Pflanzen direkt an Privatkunden und Endverbrauchern vermarkten.
Der Beruf ist verlangt nach manuellem Geschick und körperlicher Belastbarkeit: Gärtner*innen Baumschule müssen häufig stundenlang stehen, graben, schwere Lasten heben und zwischen den einzelnen Quartieren und Abteilungen transportieren. Der Arbeitsvertrag kann Voll- oder Teilzeit vorsehen.
Ähnliche Berufsbezeichnungen: Baumschulgärtner
Ähnliche Jobs: Baumschule
Gärtner Baumschule - Aufgaben und Tätigkeiten
Die wichtigsten Tätigkeiten des Gärtners Fachrichtung Baumschule sind:
- Bodenbearbeitung und Anlegen der Produktionsflächen
- Tägliche Pflanzenpflege in der Baumschule (gießen, düngen, roden …)
- Gezielte Kulturmaßnahmen, d.h., Schneiden, Veredeln, Verpflanzen, Anpflanzen, Ein-/Umtopfen …
- Durchführung der Pflanzenschutzbehandlungen und Schädlingsbekämpfung
- Ausführung der Arbeiten gemäß Gartenkalender, in Übereinstimmung mit den Wachstumsphasen der Pflanzen
- Kontrolle der korrekten Wachstumsbedingungen in der Baumschule
- Sortierung, Aufbereitung und Verpackung verkaufsfertiger Pflanzen
- Kundenberatung und Verkauf der Baumschulprodukte
- Bedienung und Wartung der Maschinen, Gerätschaften und Werkzeuge der Baumschule
Gärtner Baumschule - Ausbildung und Voraussetzungen
Gärtner*innen der Fachrichtung Baumschule müssen eine entsprechende Berufsausbildung absolvieren: die duale Ausbildung zum Baumschulgärtner ist eine der sieben Fachrichtungen des Gärtners. Eine z.T. ähnliche gärtnerische Ausbildung bieten die Fachrichtungen Gärtner/in - Zierpflanzenbau, Gärtner/in - Staudengärtnerei, Gärtner/in - Gemüsebau und Gärtner/in - Obstbau.
Die schulische Ausbildung eines Baumschulgärtners muss Fächer wie Chemie, Biologie, Mathematik, Botanik, Pflanzenphysiologie, Forstwirtschaft, Phytopathologie, landwirtschaftliche Bewässerung und Wetterkunde, aber auch Marketing und Betriebswirtschaft umfassen, um die kaufmännischen Abläufe zu verstehen.
Außerdem erfordert der Beruf praktische Erfahrung in der Ausübung sämtlicher Aufgaben wie Bodenbearbeitung, Gehölzvermehrung und -veredelung, Roden und Verpflanzen (in Erde und Container), Verschulung und Aufschulung, Schneid-, Stäb- und Heftarbeiten - dafür sieht die Baumschulgärtner Ausbildung einen praktischen Teil in einem Baumschulbetrieb vor.
Vervollständigt wird das Anforderungsprofil durch die Kenntnis von Maschinen und Technik. Für Gärtner*innen Fachrichtung Baumschule kann z.B. der Besitz eines Staplerscheins und eines Führerscheins insbesondere nützlich sein, um Bagger, Radlader sowie andere typische Transportfahrzeuge und Landmaschinen zu steuern. Auch für den Umgang mit bestimmten chemischen und Pflanzenschutzmitteln kann eine spezielle Zulassung nötig sein (SKN, Sachkundenachweis im Pflanzenschutz).
Gärtners Baumschule - Fähigkeiten und Anforderungen
Folgende Fähigkeiten sind wichtig für einen Gärtner Fachrichtung Baumschule:
- Gute Pflanzenkenntnisse, Gehölz- und Staudenkenntnisse
- Kenntnisse im Bereich Baum- und Gehölzproduktion mit moderner Produktionstechnik
- Fähigkeit zur Beurteilung von Pflanzen und Bodenqualität
- Kenntnis der Wachstumsfaktoren der Pflanze
- Fähigkeiten in Kulturplanung und Kulturführung
- Kenntnisse über Pflanzenkrankheiten, Pflanzenschutz und Düngung
- Kenntnisse zu Einsatz und Instandhaltung von Geräten, Maschinen und technischen Anlagen
- Hohe physische Belastbarkeit
- Handwerkliches Geschick
- Fähigkeit zum Teamwork
- Kommunikationsstärke, freundliches Auftreten und Verkaufsgeschick (für die Arbeit mit Kundenkontakt)
- Gutes Organisationstalent
- Motivation, Leistungsbereitschaft und Flexibilität
Gärtner Baumschule - Berufs- und Karrierechancen
Der Berufseinstieg als Baumschulgärtner erfolgt mit Junior-Positionen wie Hilfskraft oder Auszubildende: man übt einfache Tätigkeiten aus wie Gießen, Eintopfen, Gehölze kennzeichen, Pflanzen für den Versand bzw. den Verkauf vorbereiten, je nach Bedarf.
Nach erfolgreich bestandener Gärtnerprüfung kann man in Baumschulen, Gärtnereien, Gartencentern, Garten- und Landschaftsbaubetrieben als Geselle Arbeit finden.
Ein erfahrener Gärtner Fachrichtung Baumschule kann sich dann fort- und weiterbilden und z.B. Fachagrarwirt oder Baumschulmeister werden: Dank des Meistertitels kann man verantwortungsvolle Positionen innerhalb der Baum- und Gehölzproduktion übernehmen, etwa als Betriebsleiter Baumschule.
Baumschulgärtner*innen mit gutem kaufmännischen Verständnis können aber auch als Baumschulkaufmann/-frau tätig sein: man kümmert sich um Kundenberatung, Angebotserstellung, Auftragsabwicklung, Bestandsführung und viele weitere kaufmännische und verwaltende Aufgaben im Büro der Baumschule.
Gute Gründe für eine Ausbildung als Gärtner Baumschule
Eine Berufsausbildung als Gärtner Fachrichtung Baumschule bietet einen sicheren und grünen Arbeitsplatz sowie interessante und vielseitige Tätigkeiten unter freiem Himmel. Eine perfekte Berufswahl für alle, die Pflanzen lieben und Neigung zu praktisch-zupackender Arbeit mit körperlichem Einsatz haben.
Die Baumschulgärtnerei spezialisiert sich immer stärker, was nicht nur nach Mitarbeitern mit “Grünem Daumen" verlangt, sondern auch nach gut ausgebildeten Fachkräften, die sachkundig in der Produktion und Pflege der Pflanzenkulturen tätig sind (von der Bodenvorbereitung bis zum Verkauf). Die Tätigkeit ist somit abwechslungsreich und kann sehr befriedigend sein: Dank Baumschulpflanzen können degradierte Flächen wieder aufgeforstet, Parks und städtische Grünflächen mit Bäumen bepflanzt oder auch einfach nur ein Garten verschönert werden.
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