Was macht ein Fahrradkurier und wie wird man “Rider”? Aufgaben und Anforderungen
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Berufsbild Fahrradkurier/in
Unter Fahrradkurier oder “Rider” versteht man einen Boten, der Essen, Getränke, Lebensmittel, Päckchen, Medikamente, kleine Einkäufe u.s.w. mit dem Fahrrad oder E-bike nach Hause liefert. Die meisten Fahrradkuriere arbeiten für Lieferdienste und Food Delivery-Unternehmen wie Lieferando, oder auch direkt für Restaurants und Fast Food-Ketten. In der Regel werden sie pro Auslieferung oder nach Stunden bezahlt.
Wie sieht die Arbeit als Fahrradkurier aus?
Die Arbeit beginnt mit Eingang des Auftrags beim Radkurier: eine Nachricht, die von der Zentrale auf das eigene Handy bzw. auf ein Dienst-Smartphone ergeht.
Der Lieferdienst-Fahrradkurier begibt sich zu der Pizzeria, dem Fast Food bzw. dem Restaurant, nimmt die Speisen entgegen und packt sie in seinen Thermo-Rucksack oder in seine Liefertasche. Nun ist er bereit, dem Endkunden das Essen zu bringen, der die Lieferung zuhause oder am Arbeitsplatz (z. B. im Büro) erwartet.
Je nach Situation kann der Rider das Essen für nur eine einzige Lieferung abholen oder für mehrere Auslieferungen gleichzeitig, die an ein- und derselben Strecke liegen. Er stellt sich die beste Strecke zusammen, um den Kunden ihre Bestellung in kürzest möglicher Zeit zuzustellen.
Bei der Streckenoptimierung helfen Navigationsapps oder Ortungsapps mit integrierten Karten, aber wenn man als Fahrradbote jobben möchte, sind auch gute Ortskenntnisse des Viertels oder der Stadt, in dem/der man ausliefert, sehr wichtig (Abkürzungen, verkehrsberuhigte Zonen, stark befahrene Straßen) sowie gute Orientierung.
Außerdem muß ein Fahrradkurier sicher und vorausschauend radeln, für seine eigene Sicherheit und die der Anderen und um zu vermeiden, dass die Essensbehälter während des Transport kaputt gehen oder sich öffnen.
Fahrradkuriere liefern meistens gelegentliche Bestellungen aus, aber es gibt auch Kunden, die feste oder programmierte tägliche oder wöchentliche Lieferungen wünschen. Das vereinfacht die Arbeit des Riders, der so bereits die Lieferadresse und den schnellsten Weg dorthin kennt.
Bei der Ankunft klingelt der Fahrradkurier beim Kunden und überreicht die Lieferung. Er kann sich auch um die Bezahlung kümmern müssen, wenn sie nicht schon vorher online erfolgt ist: in diesem Fall nimmt er den geschuldeten Betrag entgegen und gibt dem Kunden das Restgeld heraus.
Im Fall von Problemen oder Reklamationen muss der Radkurier den Kunden Support bieten und sich um eine rasche Lösung des Problems kümmern, z.B. mit Hilfer der Kollegen der Zentrale.
Denn es kann vorkommen, dass die Adresse oder die Bestellungen verwechselt und den falschen Kunden ausgeliefert worden sind, oder dass im Restaurant Fehler bei der Zubereitung passiert sind. Z. B. wenn ein Kunde Pizza mit Thunfisch und Zwiebeln bestellt hat, der Lieferfahrer aber mit einer Sushi-Box ankommt.
Manchmal liegt der Fehler einfach darin, dass die Behälter vertauscht worden sind: die richtige Bestellung befindet sich wirklich im Rucksack oder in der Thermokiste des Fahrradkuriers, dann lässt sich das unangenehme Missverständnis einfach beheben. In anderen Fällen hingegen hängt das Problem nicht vom Rider ab, der es in diesem Fall umgehend melden muss: Das Food-Delivery-Service-Unternehmen oder der Lieferservice kümmert sich dann sofort darum und schickt einen anderen Lieferkurier los.
Am Ende seiner Auslieferungstour wartet der Fahrradkurier auf neue Meldungen aus der Zentrale und macht sich bereit, neue Bestellungen anzunehmen, bis zum Ende seiner Schicht.
Was sind die Arbeitsbedingungen als Fahrradkurier/in?
Als Delivery Fahrer zu arbeiten, heißt, einen sehr dynamischen und flexiblen Job zu haben, der zeitweise auch stressig und in gewisser Hinsicht gefährlich sein kann. Denn als Fahrradkurier ist man mit dem Rad im dichten Verkehr unterwegs, häufig zu den Stoßzeiten, und muss einen raschen Lieferdienst innerhalb der festgelegten Zeiten garantieren.
Rider müssen bis zur angegebenen Adresse fahren und dabei die Verkehrsregeln beachten, was allerdings ein Unfallrisiko nicht ausschließt. Um Arbeitsunfälle zu reduzieren, müssen Radkuriere deshalb entsprechende Schutzmaßnahmen beachten: z. B. das Tragen einer gut sichtbaren Weste oder Jacke, eines Fahrradhelms und ganz allgemein Allwetterbekleidung, denn die Lieferfahrten finden zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter statt, ob Regen, Schnee, Wind oder Sonne.
Von daher sind eine gute körperliche Widerstandskraft und die Bereitschaft zu flexiblem Arbeiten unabdingbar.
Viele Fahrradkuriere und Fahrradkurierinnen sind angestellt bei Online-Lieferdiensten (Lieferando ist einer der bekanntesten in Deutschland), auf Vollzeit- oder Minijob-Basis. Dank der Fahrer-App können Rider selbständig entscheiden, wann und wie viele Stunden sie arbeiten möchten, je nachdem, wie viel Zeit sie haben. In der Regel arbeiten Fahrradboten nur einige Stunden täglich oder nur am Wochenende.
Denn viele Fahrradboten sind Jugendliche oder Studenten, die sich einen Minijob suchen. Es gibt aber auch selbstständige Fahrradkurier, die für mehrere Auftraggeber Lieferungen erledigen.
Alternativ kann man auch als Pizzabote oder Fahrradbote für Restaurants und Pizzerien arbeiten, die einen Lieferservice nach Hause anbieten: in diesem Fall sind die Arbeitsschichten besser reguliert und fallen häufig auf die Abendstunden, das Wochenende und die Festtage.
Ähnliche Berufsbezeichnungen: Rider
Ähnliche Jobs: Food Delivery
Fahrradkurier - Aufgaben und Tätigkeiten
Was macht ein Fahrradkurier?
Die typischen Tätigkeiten eines Fahrradkuriers z.B. beim Food Delivery sind:
- Annahme von Lieferaufträgen über die App
- Abholung der Speisen und Einpacken in den Thermorucksack oder die Thermobox
- Streckenoptimierung
- Fahrt mit dem Rad oder E-Bike bis zur Lieferadresse
- Übergabe der Bestellung an den Kunden
- Unterstützung der Kunden bei Lieferfehlern
Fahrradkurier werden - Ausbildung und Voraussetzungen
Für einen Job als Fahrradkurier/in werden keine speziellen Voraussetzungen oder Abschlüsse gefordert. In der Regel genügt es, volljährig zu sein, gern Fahrrad zu fahren, ein Fahrrad sowie ein Smartphone zu haben (wobei einige Lieferdienste Fahrradkurieren Dienstrad und Diensthandy zur Verfügung stellen).
Erfolgt der Lieferdienst mit dem Scooter (oder, wenn auch noch seltener, mit dem Auto), ist es außerdem auch nötig, einen gültigen Führerschein zu besitzen.
Einige der größeren Food-Delivery-Service-Unternehmen sehen eine kurze Einführung für die neuen Fahrer/innen vor, um die Benutzung und die die Funktionen der App zu erläutern. Sie stellen auch die Arbeitskleidung und den Thermo-Rucksack mit dem Unternehmenslogo bereit, mit gut sichtbarer Reflektoren zur Verbesserung der Sichtbarkeit im Straßenverkehr.
Fahrradkurier - Kenntnisse und Fähigkeiten
Die wichtigsten Fähigkeiten, die ein Fahrradkurier mitbringen muss, sind:
- Straßenkenntnisse in der Stadt bzw. dem Gebiet, in dem man ausliefert
- Orientierungssinn
- Gutes Gedächtnis, um sich die Straßennamen und besten Routen zu merken
- Kenntnis der StVO
- Gute Kommunikations- und Beziehungsfähigkeiten
- Zielorientiertes Arbeiten
- Gutes Zeitmanagement
- Gute körperliche Kondition und Ausdauer
- Stressresistenz
- Herzlichkeit und Freundlichkeit
- Pünktlichkeit und Dynamik
Fahrradkurier - Berufschancen und Karriere
Um als Fahrradkurier/in zu beginnen, reicht es, sich auf einer der Plattformen der bekanntesten Online-Lieferdienste wie Lieferando, Gorillas, Flink oder Wolt anzumelden. Wird man eingestellt, muss man die App installieren, sich registrieren und die eigene Verfügbarkeit für die Lieferfahrten angeben. Jede App funktioniert anders, aber im Allgemeinen werden die Fahrten der Radkurier nachverfolgt und geortet.
Trifft die erste Bestellung ein, fährt der Fahrradbote los, um die Lieferung auszuführen.
Die erfolgreichsten Radkuriere können dann auch in der Zentrale des Delivery-Service-Unternehmens arbeiten. Z. B. kann man Dispatcher werden, also der Mitarbeiter, der Fahrradboten und Lieferungen in Echtzeit am Monitor nachverfolgt, um einen schnellen, effizienten Lieferservice zu garantieren.
Oder man kann zum sogenannten “City-Manager” aufsteigen, mit der Aufgabe, die Lieferungen im Stadtgebiet zu verwalten und Dienstpläne zu organisieren, sicherzustellen, dass diese innerhalb der vorgesehenen Zeiten erfolgen und die Fahrradkuriere vor Ort zu motivieren.
Oder aber arbeitet man gleich direkt für einen Fast-Food-Kette, ein Restaurant oder eine Pizzeria mit einem eigenen Lieferkurier-Team.
Aber das ist noch nicht alles:
Ein Job als Fahrradkurier/in ist ein sehr guter Ausgangspunkt für diejenigen, die in der Logistik und im Transport arbeiten möchten, z. B. als Kurier, Postbote, Fahrer.
Gute Gründe für einen Job als Fahrradkurier
Der Lieferdienst-Markt expandiert unaufhaltsam: sich das Lieblingsessen, Einkäufe und allerhand Güter in wenigen Minuten nach Hause liefern zu lassen, ist ein bequemer Service, auf den man ungern verzichtet. Deshalb gibt es auch immer mehr Jobangebote für Fahrradkurier und E-Bike Lieferfahrer.
Es handelt sich um einen einfach zugänglichen, sehr flexiblen Job, typisch für die sogenannte “Gig Economy”: man arbeitet auf Abruf, nicht durchgehend, d.h., nur dann, wenn die eigenen Dienste oder Kompetenzen gefragt sind.
Menschen, die sich um einen Nebenjob als Fahrradkurier/in bewerben, schätzen gerade die flexible Arbeitszeiten, die sportliche Bewegung an der frischen Luft und die Möglichkeit, sich auf dem Sattel quer durch die Stadt etwas zu verdienen (und auch dank der Trinkgelder).