Was macht ein Bibliothekar? Tätigkeiten, Ausbildung & Karriere in der Bibliothek
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Berufsbild Bibliothekar/in
Der Bibliothekar ist verantwortlich für die Beschaffung, Katalogisierung, Verwaltung und Erschließung des Medienbestands einer Bibliothek. Zudem ist er Ansprechpartner für die Bibliotheksbenutzer: er organisiert das Einsehen und Ausleihen von Büchern, Zeitschriften und digitalen Medien, hilft Nutzern bei der Informationsbeschaffung und bei Literaturrecherchen, überwacht das Verhalten im Lesesaal.
Bibliothekare befassen sich mit Printexemplaren, aber auch mit AV-Medien wie Hörbüchern, DVDs, Mikrofilmen sowie Onlinebeständen wie E-Books und Internetpublikationen.
Was macht ein Bibliothekar bzw. eine Bibliothekarin?
Ein wesentlicher Teil der Arbeit als Bibliothekar/in ist der Bibliotheksservice für externe Nutzer. Bibliothekare informieren die Nutzer über die Benutzungsordnung und über die gültigen Regelungen für das Ausleihen von Büchern und anderen Medien, melden neue Nutzer an und geben Bibliotheksausweise aus. Sie weisen Arbeitsplätze in den Lesesälen an und informieren über die Nutzung von frei zugänglichen Regalen (Freihandaufstellung) und Werken des Präsenzbestandes, erinnern undisziplinierte Besucher an die Verhaltensregeln, die in den Bibliotheksräumen gelten, wie das Schweigegebot - denn in einer Bibliothek muss man leise sein.
Der Bibliothekar registriert ordnungsgemäß die Entleihung und Mitnahme von Bücher und Medien außerhalb der Bibliothek und stellt sicher, dass ausgeliehene Medien mit Ablauf der Leihfrist wieder zurückgebracht werden. Andernfalls mahnt er den Nutzer und bittet um baldmöglichste Rückgabe.
Außerdem hat der Bibliothekar umfassende Kenntnis des Bestands und der Mittel, die für bibliographische Recherchen zur Verfügung stehen: er bietet bei der Literatursuche Beratung an und betreut die Nutzer (Schüler, Studenten, Dozenten, Büchereibesucher...) zur Suche der geeignetsten Medien für ihre Zwecke. Nach der Ermittlung der Medien stellt der Bibliothekar diese dem Nutzer zur Verfügung, entweder aus dem eigenen Bestand, Online oder er bestellt das vor Ort nicht verfügbare Werk über die Fernleihe.
Der Arbeitsbereich eines Bibliothekars umfasst allerdings noch mehr:
Ein Bibliothekar kümmert sich um die Beschaffung von Medien, um die Sammlung aufzubauen und den Bibliotheksbestand zu erweitern, je nach Einkaufspolitik der Bibliothek, finanzieller Verfügbarkeit und den Erfordernissen der Nutzer. Dabei kümmert er sich um die verwaltungstechnischen Aspekte im Zusammenhang mit dem Einkauf neuer Bücher und Medien, mit der Abo-Verwaltung für Tageszeitungen und Fachzeitschriften und mit der Annahme von Nachlässen.
Danach muss der Bibliothekar die neu erworbenen Print- und Multimedia-Publikationen katalogisieren, um jedes neues Dokument für Recherchen und Nutzung zugänglich zu machen. Dafür definiert er die für das Dokument/Medium typischen Elemente und Schlagworte wie Titel, Autor, Erscheinungsdatum, Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatus und gibt diese Daten in eine Bibliothekssoftware ein.
Es liegt auf der Hand, dass die für eine korrekte Katalogisierung erforderlichen Daten je nach Objekt und Träger variieren: z. B. existiert die ISBN-Nummer (International Standard Book Number) ausschließlich für Bücher, die Seitenzahl ist wichtig für Papierdokumente und die Dauer in Minuten für Ton- und Bildaufnahmen.
Anschließend wird das katalogisierte Medium für die Nutzung erschlossen: der Bibliothekar teilt ihm eine Positionsnummer zu und gibt es in das entsprechende Regal, im Freihandbereich oder im Magazin/Archiv. Die Dokumentenangaben werden so eingespeist, dass Bibliotheksmitarbeiter und Nutzer nach den Werken suchen können: in (Online-)Kataloge, Verzeichnisse, Bestandslisten, OPAC (Online Public Access Catalogue), Schlagwortsysteme und Datenbanken. Bei der Eintragung im Katalog legt der Bibliothekar auch alle für den Schutz und Erhalt des Mediums erforderlichen Maßnahmen fest: so gibt er ein, ob das Medium neu gebunden, restauriert oder nur beschränkt genutzt werden darf (z. B. Verleihverbot).
Ferner arbeiten Bibliothekare zunehmend an der Digitalisierung von historisch wertvoller Werken und wissenschaftsrelevanter Dokumente auf Papier, dank Präzisions-Scanner.
Aber Bibliothekare und Bibliothekarinnen erbringen nicht nur bibliothekarische Serviceleistungen, sondern entwickeln und fördern auch das Bibliotheksangebot. Z. B. organisieren sie kulturelle Veranstaltungen, Vorlesen für Kinder, Autorenlesungen, Integrationskurse für Jugendliche und Erwachsene, kreative Projekte zur Leseförderung - um die Bibliotheksräume für die Gesellschaft zu öffnen und die Nutzung der Bibliotheksdienste zu steigern.
Wo arbeitet ein Bibliothekar?
Bibliothekare sind vor allem in öffentlichen Bibliotheken (Stadtbüchereien, Gemeindebüchereien, Staats- und Landesbibliotheken...) oder wissenschaftlichen Bibliotheken wie Hochschul- und Fachbibliotheken tätig, als Beamten oder Angestellten.
Sie können aber auch für archivarischen Einrichtungen, bei Museen, Forschungseinrichtungen, Kliniken, Gerichte, religiöse Einrichtungen, Stiftungen und Unternehmen mit einer eigenen Bibliothek beschäftigt sein.
Je nach Bibliothekstyp und -größe kann ein Bibliothekar für alle anfallenden Tätigkeiten zuständig sein oder sich auf nur einen bestimmten Aspekt wie z. B. das Katalogisieren spezialisieren.
Ähnliche Jobs: Bibliothek, Bibliotheks Informationsmanagement, Bibliotheksassistent, Bibliothekswesen, Bibliothekswissenschaften, Bücherei, Wissenschaftliche Bibliothek
Bibliothekar - Aufgaben und Tätigkeiten
Zu den wichtigsten Tätigkeiten eines Bibliothekars gehören:
- Neuanschaffungen und Bestandsaufbau
- Korrekte Katalogisierung neuer Medien
- Dateneingabe in die Bibliothekssoftware
- Systematische Zuordnung der Medien und Aufstellung in den Regalen
- Empfang und Anleitung der Nutzer zum Bibliotheksangebot
- Erledigung technischer Vorgänge im Zusammenhang mit der Bestellung und Ausleihe von Medien
- Benutzerorientierte Informationsvermittlung und Beratung bei Literaturrecherchen
- Öffentlichkeitsarbeit und Förderung der Aktivitäten und Serviceangebote der Bibliothek
- Erschließung des Bibliotheksbestands
- Allgemeine Verwaltungs- und Organisationsaufgaben in der Bibliothek
Bibliothekar werden - Ausbildung und Voraussetzungen
Um Bibliothekar zu werden, ist ein abgeschlossenes Studium im Bereich Bibliothekswesen und/oder Informationswissenschaften erforderlich. Für die Tätigkeit als wissenschaftlicher Bibliothekar in Fachbibliotheken hingegen muss man ein erfolgreich absolviertes Masterstudium für eines der Fächer, das die Bibliothek vertritt und eine postgraduale bibliothekarische Zusatzausbildung mitbringen.
In einer Bibliothek kann man aber auch mit einer Ausbildung als Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliothek eine Anstellung finden.
Ein Bibliothekar muss sich in verschiedenen Bereichen des Archiv- und Bibliothekswesens auskennen: Klassifikationssysteme für die Sacherschließung von Bibliotheksbeständen (z. B. DDC, der Dewey-Dezimalklassifikation), Standards und Best-Practices zur Langzeitarchivierung und Bestandserhaltung von Print- und Online Medien, Datenaustausch und Datenvernetzung. Zusätzlich sind Kenntnisse im Bereich Lizenzierung, Copyright und Datenschutz erforderlich.
Nicht zu vergessen die immer wichtigere Rolle des EDV in den Bibliotheken, sowohl bei der Digitalisierung von Dokumenten in Papierform als auch bei der Nutzung von Datenbanken, Bibliothekssoftware und Tools für die Online-Suche (z. B. Open Access). Deshalb sind für die Arbeit als Bibliothekar/in auch einschlägige Informatikkenntnisse nötig.
Bibliothekar - Kenntnisse und Fähigkeiten
Die Schlüsselkompetenzen eines Bibliothekars sind:
- Kompetenzen in Katalogisierung, Klassifizierung, Verschlagwortung und Metadatenmanagement
- Kenntnisse der Methoden und Verfahren des Information Retrieval
- Fachkenntnisse im Bereich Medienmanagement und Magazinierung
- EDV-Kenntnisse
- Kenntnisse der Trends und Entwicklungen im Verlagswesen, in der Bildungs- und Kulturpolitik bzw. in der Forschung
- Präzision und Zuverlässigkeit
- Organisationsgeschick
- Kommunikationsvermögen und soziale Kompetenzen
- Freude an Beratung und Anleitung
Bibliothekar - Berufsaussichten und Chancen auf dem Arbeitsmarkt
Die Laufbahn als Bibliothekar/in startet je nach Bundesland mit einem Bibliotheksvolontariat, Bibliotheksreferendariat oder einer verwaltungsinternen Ausbildung (Beamter/Beamtin im mittleren Bibliotheks- und Dokumentationsdienst).
Oder man kann mit einer Ausbildung für den höheren Bibliotheksdienst an wissenschaftlichen Bibliotheken in den Beruf “wissenschaftlicher Bibliothekar” einsteigen.
Später kann man die Beamtentätigkeit im höheren Dienst ausüben, als Abteilungsleiter/in, Projektleiter/in, Fachreferent/in für Hochschul- oder Spezialbibliotheken, oder als Bibliotheksleiter.
Daneben gibt es auch verschiedene Spezialisierungsmöglichkeiten für Bibliothekare und Bibliothekarinnen: so etwa nach Fachbereich (moderne und zeitgenössische Literatur, Naturwissenschaften, Rechts, Wirtschaftswissenschaften …), nach Zielgruppen (für Kinder und Jugendliche, Studenten und akademische Mitarbeiter …) oder nach Art der Medien (Musikbibliothekar, E-Publishing-Spezialist, Bibliothekar für historische Bestände, Sonderbestände usw.).
Gute Gründe, um Bibliothekar zu werden
Eine Tätigkeit als Bibliothekar/in eignet sich für Menschen mit Präzision und Ordnungssinn, die Bücher lieben und einen Beruf im kulturellen Bereich ausüben möchten.
Die Arbeit als Bibliothekar/in ist abwechslungsreicher und motivierender, als gemeinhin angenommen: man kann den Publikumskontakt genießen, sich bei der Katalogisierung und Dateneingabe mit Büchern befassen oder auch in die Welt der Bibliotheksinformatik eintauchen (Datenbanken, Metadaten, Semantic Web).
Nicht zu vergessen ist auch der Beitrag der Bibliothekare zu einer gebildeten Gesellschaft: denn Bibliotheken sind heute nicht nur Orte der Ruhe, sondern auch Lernorte, kulturelle Zentren und “digitale Wissensspeicher”.
Zudem bieten sich mehrere Berufschancen: neben den Stellen an den vielen öffentlichen Büchereien und Bibliotheken bestehen auch Beschäftigungsmöglichkeiten in Schul- und Universitätsbibliotheken, in Museen, Forschungszentren und Konzernen.
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