Was ist und was macht ein Lebensmitteltechniker? Aufgaben, Ausbildung und Voraussetzungen

Lebensmitteltechniker sind Experten in Sachen Lebensmittel und setzen die Technologie ein, um Produktion, Verarbeitung und Lagerung von Lebensmitteln zu verbessern. Sie stellen sicher, dass Lebensmittel und Getränke mit den Hygienevorschriften konform sind, der festgesetzten Qualität entsprechen und ihre organoleptischen Eigenschaften bis zum Verzehr unverändert beibehalten.

Das Berufsbild des Lebensmitteltechnikers wird häufig mit der Fachkraft für Lebensmitteltechnik verwechselt. Dabei handelt es sich aber um zwei verschiedene Berufe, auch wenn beide im Bereich Lebensmitteltechnik tätig sind.

• Fachkräfte für Lebensmitteltechnik (ein Ausbildungsberuf) werden meistens in der industriellen Fertigung von Nahrungsmitteln eingesetzt: Sie stellen aus Rohstoffen, Halbfertig- oder Fertigprodukten Lebensmittel her, genau nach vorgegebenen Rezepturen und mit speziellen Maschinen und Anlagen
• Lebensmitteltechniker hingegen sind weitergebildete staatlich geprüfte Techniker und gehören meist zur mittleren Managementebene

Was macht nun aber ein Lebensmitteltechniker genau?

Zu den Aufgaben des Lebensmitteltechnikers gehört z.B. das Entwickeln neuer Lebensmittel mit klar definierten chemisch-physischen Merkmalen: z. B. glutenfreie oder laktosefreie Produkte, vegetarische/ vegane Speisen, gesündere oder länger haltbare Nahrungsmittel.

Ein Lebensmitteltechniker kann sich auch mit der Forschung zu bestimmten Lebensmittelzusatzstoffen (Konservierungsstoffen, Farbstoffen, Aromastoffen …) befassen, um sie aus dem Produktionsprozess zu nehmen oder durch andere zu ersetzen. Oder er sucht nach Alternativen für bestimmte teure Zutaten oder auch nach neuen Rohstoff- und Halbfertigerzeugnissen für die Lebensmittelherstellung.

Je nach dem gewünschten Ergebnis führen Lebensmitteltechniker Versuche aus, um die für den jeweiligen Zweck geeignetsten Zutaten zu finden oder ein neues Rezept zu erstellen, das bessere Ergebnisse garantiert.

Außerdem führen sie verschiedene Laboruntersuchungen und -tests zu Rohstoffen, Zusatzstoffen und den Endprodukten durch, zwecks Beurteilung ihrer Merkmale und im Interesse der Verbrauchersicherheit. Lebensmitteltechniker analysieren die chemische Zusammensetzung und die wertgebenden Bestandteile von Lebensmitteln (Vitamine, Mineralstoffe, Süßstoffe..), ihre Nährwerte und organoleptischen Eigenschaften wie Geschmack, Geruch, Farbe und Konsistenz, aber auch ggf. die Präsenz von Kontaminanten.

Anschließend prüfen sie, ob das Produkt auch in der Serienfertigung die selben Merkmale aufweist wie die im Labor getesteten Muster.

Außerdem kann ein Lebensmitteltechniker die Aufgabe haben, das Mindesthaltbarkeitsdatum des Lebensmittels zu berechnen, die erforderlichen Verpackungsmethoden für optimale Haltbarkeit und Transportfähigkeit zu bewerten und die Informationen festzulegen, die auf dem Etikett anzugeben sind (nach der Lebensmittel-Informationsverordnung).

Aber nicht nur das:

Als Fachkräfte der mittleren Managementebene übernehmen Lebensmitteltechniker und -technikerinnen Führungsaufgaben in der Lebensmittelproduktion: sie legen die Qualitätsstandards für die Lebensmittelverarbeitung fest, setzen Personal, Maschinen und Anlagen ein und überwachen die Vorgänge.

Sehr wichtig ist dabei die Optimierung von Produktionsprozessen unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit und Umweltauswirkungen.

Das Ziel heißt, ein Produkt zu einem möglichst niedrigen Preis herzustellen, ohne dabei auf Qualität zu verzichten. Zugleich sollte der Lebensmitteltechniker auch die ökologischen Auswirkungen der industriellen Produktion von Lebensmitteln überwachen und möglichst gering halten, z. B. mittels der Weiterverwertung der Subprodukte.

Und zu guter Letzt befassen sich Lebensmitteltechniker auch mit Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung auf allen Stufen des Produktionsprozesses - von der Rohware bis zum Fertigprodukt. Sie führen Analysen von Lebensmittelproben durch, um ihre Konformität mit den Qualitätsstandards unter Einhaltung der gültigen Hygienevorschriften für Lebensmittel zu prüfen (z.B. HACCP), und arbeiten Pläne aus für die Hygienekontrollen und Hygieneinspektionen über die gesamte Lebensmittelkette hinweg: von der Rohstoffannahme im Werk bis hin zur Verpackung, zur Lagerung und zum Vertrieb.

Wo kann man als Lebensmitteltechniker Arbeit finden?

Der wichtigste Arbeitgeber für Fachkräfte für Lebensmitteltechnik und Lebensmitteltechniker ist die Lebensmittelindustrie: z.B. Molkereibetriebe, Betriebe der Fisch-, Fleisch- oder Obst- und Gemüseverarbeitung, industrielle Getreidemühlen und Großbäckereien, Hersteller und Händler für Speiseöle, Wein, Spirituosen und Feinkost-Spezialitäten, Kaffeeröstereien, Unternehmen, die Tiefkühlkost, Fertigkost, Diätkost, Süßwaren oder Babynahrung herstellen sowie Betriebe, die Tierfutter produzieren.

Je nach Arbeitgeber und genauer Position können Lebensmitteltechniker im Labor, in der Großküche, in der Produktionshalle aber auch im Büro arbeiten.

Beschäftigungsmöglichkeiten für Lebensmitteltechniker bestehen auch in Unternehmen, die im Bereich Maschinen- und Anlagenbau für die Nahrungsmittelindustrie tätig sind sowie bei Lebensmittelüberwachungsbehörden, Sachverständigenbüros und Beratungsgesellschaften im Bereich Food & Beverage.

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Die wichtigsten Aufgaben eines Lebensmitteltechnikers sind:

• Produktentwicklung, Entwicklung neuer Rezepte, Zutaten und technologischer Lösungen für die Lebensmittelherstellung
• Prozessverbesserungen bei der Herstellung von Speisen und Getränken
• Lebensmitteltechnische Untersuchungen und Qualitätsanalyse von Rohstoffen, Halbfertig- und Endprodukten
• Probenahme, Analyse und technische Dokumentationen
• Überwachung von Produktionsmaschinen und Anlagen zur Lebensmittelherstellung
• Personalführung
• Einhaltung von Hygienevorschriften
• Qualitätskontrolle in der industriellen Lebensmittelproduktion

Um Lebensmitteltechniker zu werden ist eine Weiterbildung an einer Fachschule für Lebensmitteltechnik nötig.

Die Weiterbildung zum/r staatlich geprüften Lebensmitteltechniker/in erfolgt nach abgeschlossener Berufsausbildung oder vergleichbarer Berufspraxis in der Lebensmittelbranche, im Handel oder im Hotel- und Gastgewerbe (z. B. als Fachkraft für Lebensmitteltechnik, Koch/Köchin, Bäcker/in, Fleischer/in, Brauer/in, Restaurantfachmann/-frau, Chemielaborant/in).

Die Weiterbildung zum Lebensmitteltechniker vermittelt die nötigen Fachkenntnisse in den Bereichen Lebensmittelchemie, Mikrobiologie, Ernährungslehre, Wirtschaft und berufsbezogene Inhalte, z.B.:

• Verarbeitungs- und Verpackungsprozesse in der Lebensmittelindustrie
• Methoden und Verfahren zur Lebensmittelkonservierung
• Qualitätsmanagementsystemen
• Lebensmittelsicherheit
• Lebensmittelrecht und gültige Lebensmittelhygiene-Verordnungen

Ein Lebensmitteltechniker muss außerdem die Laborgeräte sowie die Maschinen für die moderne industrielle Lebensmittelproduktion kennen und sie bedienen können.

Von einem Lebensmitteltechniker werden folgende Kompetenzen erwartet:

• Lebensmittelchemische und -technologische sowie ernährungsphysiologische Kenntnisse
• Kompetenz in der Durchführung von Laboranalysen und -tests
• Ausgeprägtes Qualitäts- und Hygienebewusstsein
• Organisations- und Führungstalent
• Technisches Verständnis und analytische Fähigkeiten
• Fähigkeit zum selbständigen Arbeiten und Zuverlässigkeit
• Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt
• Flexibilität

Staatlich geprüfte Lebensmitteltechniker können verschiedene, verantwortungsvolle Positionen in Lebensmittelunternehmen bekleiden.

Z. B. die Leitung eines Entwicklungsteams für neue Produkte, wie technologiebasierte und funktionelle Rohstoffe mit besonderen Eigenschaften, die Leitung einer Produktionsanlage oder auch die Inbetriebnahme eines neuen Lebensmittelwerks übernehmen.

Interessante berufliche Chancen bestehen auch im Bereich Lebensmittel- & Getränke-Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung, Lebensmittellogistik oder im Vertrieb, beispielsweise als Fachberater / Anwendungstechniker.

Ferner sind die Spezialisierungsmöglichkeiten in der Lebensmitteltechnik extrem vielfältig. Denn die Lebensmittelindustrie umfasst zahlreiche unterschiedliche Sektoren: Milchprodukte, Fleisch- und Wurstwaren, Backwaren, Obst- und Gemüseerzeugnisse, Fertiggerichte, Gewürze und funktionale Zutaten für Lebensmittel und Getränke …

Weitere Karrieremöglichkeiten für Lebensmitteltechniker eröffnen sich durch ein anschließendes Bachelor- bzw. Masterstudium, zum Beispiel ein Lebensmitteltechnologie-Studium an einer Universität oder Fachhochschule, um Lebensmitteltechnologe zu werden.

Der Beruf des Lebensmitteltechnikers eignet sich für alle, die nicht nur Essen lieben, sondern auch verstehen wollen, weshalb es einen bestimmten Geschmack, eine bestimmte Farbe, einen bestimmten Nährwert hat, wie es zubereitet und konserviert wurde, welche Auswirkungen Nährstoffe im menschlichen Körper und auf die menschliche Gesundheit haben usw.

Eine Lebensmitteltechnik-Ausbildung bzw. eine Weiterbildung zum Lebensmitteltechniker ermöglicht es zudem, in einem der größten und wichtigsten Industriezweige der Welt zu arbeiten: der Lebensmittelindustrie, die keine Krisen kennt, sondern ganz im Gegenteil in ständigem Wachstum begriffen ist, im Zeichen der Innovation und mehr Umweltverträglichkeit.

Die Stellenangebote für Lebensmitteltechniker sind deshalb zahlreich, mit attraktiven Gehältern.

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