Was macht ein Stuckateur? Tätigkeiten, Ausbildung und Berufschancen als Gipser / Verputzer

Berufsbild Stuckateur/in

Was macht ein Stuckateur - Berufsbild

Der Stuckateur, auch Gipser (in Süddeutschland) oder Verputzer (in Norddeutschland) genannt, ist ein Handwerksberuf, der Wände verputzt.

Stuckateure sind in der Herstellung und Sanierung von Innen- und Außenputz tätig, führen Trockenbau- und Wärmedämmarbeiten durch und verschönern Wände, Fassaden und Decken mit Dekorelementen aus Stuck (wie Rosetten oder Säulenkapitellen).

Das Verputzen ist im Bauwesen weit verbreitet als Schutzschicht für Mauerwerk und Beton, um Unregelmäßigkeiten auszugleichen sowie um Fugen, Kabel, Rohre oder Leitungsschlitze in den Wänden für die Haustechnik verschwinden zu lassen. Die Putzbeschichtung garantiert zudem Feuchtigkeitsschutz, Atmungsfähigkeit und Langlebigkeit des Gebäudes.

Was macht ein Stuckateur in der Praxis?

Vor Aufnahme der Arbeiten begutachtet der Stuckateur den Zustand der Wände, Decken oder der Außenfassade und berechnet die zu verputzenden Flächen, die benötigten Materialmengen, den Zeitbedarf und die Arbeitskosten. Damit kann er für den Kunden einen Kostenvoranschlag erstellen. Die Kosten sind auch abhängig von der Art der verwendeten Baustoffe: Gips, Zementputz, Stuckmörtel, Trockenmörtel, Kunstharzputz, natürliche Mineralputze für den Ökobau …

Wird z.B. ein Putzer, Gipser oder Stuckateur vom Bauherrn damit beauftragt, einen Rohbau zu verputzen, bringt der Verputzer zuerst die erste Putzschicht, den sogenannten “Anwurf” oder “Unterputz” auf, der aus einer Mischung von Kalk, Sand, Wasser und eventuellen Zusatzstoffen (für spezielle Unterputzmörtel) besteht. Dieser grobe Unterputz hat eine Schichtdicke von wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern und dient als Haftgrund für die folgenden Putzschichten. Der Auftrag kann von Hand mit der Kelle erfolgen oder aber mit einer Putzmaschine.

Wenn die erste Putzschicht trocken ist, wird eine zweite Schicht, die unterschiedlich dick sein kann, aufgebracht, um die Flächen zu glätten und eventuelle Fehler zu beheben. Diese zweite Schicht wird normalerweise mit der Spachtel aufgebracht und anschließend mit dem Reibebrett geglättet. Der Einsatz von Putzprofilen und Anputzdichtleisten garantiert gleichmäßige Schichtdicke.

Zuletzt kommt noch der Oberputz, der für eine individuelle Oberflächengestaltung sorgt (Feinputz, Scheibenputz, Rauputz, Kratzputz). Als Oberputz können z.B. gefärbter Mörtel oder verschiedene Edelputze mit glitzernder Mineralkörnungen benutzt werden, etwa für eine besonders brillante Optik.

Oder die verputzte Wand wird zum Schluss noch geglättet, um sie für den Anstrich oder die Tapezierung vorzubereiten.

Der Stuckateur kann weiterhin die Oberfläche mit dekorativen Effekten (Spachteltechnik, Tadelakt, Stucco Veneziano, Stucco Marmorino, usw., auch farbig), je nach Wunsch des Kunden veredeln, oder Mauern und Decken mit vorgefertigten dekorativen Stuckelementen oder selbst hergestellten Verzierungen aus Gips oder Styropor schmücken (Säulenkapitelle und Lysenen, Rosetten, Simse, Basreliefs …).

Stuckateur - Kompetenzen

Aber das ist noch nicht alles:

Stuckateure, Gipser und Verputzer reparieren und sanieren alte oder beschädigte Putze, um Putzschäden z. B. aufgrund von Feuchtigkeit in den Wänden auszubessern. Dazu entfernen sie die beschädigten oder lockeren Putzteile, befreien die Oberfläche mittels Bürsten und Kratzen von alten Wandbelägen, reinigen sie von Rückständen und Staub und bringen schließlich eine neue Putzschicht auf.

Stuckateure können auch historische Stuckornamente restaurieren, z.B. im Bereich der Denkmalpflege.

Auch das Einziehen von Gipskartonwänden und die Montage von abgehängten Gipsplatten-Decken kann zu den Tätigkeiten des Stuckateurs gehören, sowie Arbeiten im Innenausbau und an der Fassade, insbesondere im Bereich des Trockenbaus (Ausführung von Wärmedämmverbundsystemen und Dämmung von Wänden und Dächern).

Wo kann man als Stuckateur, Gipser oder Verputzer Beschäftigung finden?

Stuckateure und Putzer können bei Fachbetrieben für Putz, Außenputz, Innenputz, Trockenbau, Wärmedämmung, Sanierung Arbeit finden, bei Baufirmen, Fassadenbaufirmen, Fachbetrieben für Denkmalpflege.

Oder man kann sich als Stuckateur/ Verputzer selbständig machen (wofür man aber den Meisterbrief braucht).

Häufig arbeiten Stuckateure im Team mit anderen Baufacharbeitern (Malern und Lackierern, Trockenbauern, Fliesenlegern, Zimmerern, Maurern und Betonbauern … ) unter der Leitung eines Poliers, der die einzelnen Gewerke koordiniert.

Gipser und Verputzer sind sowohl bei Neubauten gefragt als auch bei der Sanierung von Bestandsgebäuden und der Restaurierung von historischen Fassaden. Der typische Arbeitsplatz bzw. Einsatzort ist die Baustelle: Stuckateure müssen also die Bereitschaft mitbringen, je nach Auftrag von Baustelle zu Baustelle zu wechseln.

Der Beruf Gipser und Stuckateur bzw. Putzer oder Verputzer wird nahezu ausschließlich von Männern ausgeübt, da er Kraft und gute körperliche Konstitution erfordert.

Ähnliche Berufsbezeichnungen: Gipser, Verputzer

Ähnliche Jobs: Stuckateur Ausbildung

Jobemail
Bleibe auf dem Laufenden und verpasse kein Stellenangebot mehr!
Erhalte alle neuen Stellenanzeigen für: Stuckateur
E-Mails können jederzeit abbestellt werden.

Stuckateur - Aufgaben und Tätigkeiten

Stuckateur - Aufgaben

Die wichtigsten Aufgaben eines Stuckateurs / Verputzers sind:

  • Mischung und Herstellung von Putzen
  • Verputzen von Innen- und Außenwänden
  • Durchführung von Trockenbau- und Dämmungsarbeiten
  • Sanierung alter, beschädigter Putze
  • Gestaltung, Anbringung und Restaurierung von Stuckornamenten
  • Einbringen von Zwischenwänden und Deckenverkleidungen aus Gipsplatten

Stuckateur werden - Ausbildung und Voraussetzungen

Stuckateur - Ausbildung

Der Beruf des Stuckateurs bzw. Verputzers ist ein Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert 3 Jahren und besteht auf einer zweijährigen Ausbildung für "Ausbaufacharbeiter/-in", gefolgt von einem dritten Ausbildungsjahr mit dem Abschluss "Stuckateur/-in".

Um eine Ausbildung als Stuckateur/in zu beginnen ist in der Regel mindestens einen Hauptschulabschluss gefordert.

Auszubildende lernen die verschiedenen Putzarten, Materialien und Fertigmischungen für Außenputz, Innenputz, Innenausbau, Trockenbau, Wärmedämmung, Sanierung kennen, die Putzwerkzeuge (Mischer, Putzmaschine, Stuckateurspachtel, Traufel und Kelle, Reibebrett) und ihren richtigen Einsatz, alte und moderne Spachtel- und Putztechniken, die Techniken für die Herstellung und Anbringung von Dekorputzen und Stuckleisten.

Ferner müssen Azubis im Stuckateurhandwerk auch die gültigen Vorschriften bezüglich Sicherheit und Gesundheitsschutz auf der Baustelle lernen.

Die theoretischen Kenntnisse werden dann direkt im Betrieb umgesetzt, unter Anleitung erfahrener Stuckateure.

Stuckateur - Kenntnisse und Fähigkeiten

Die wichtigsten Fähigkeiten und Kenntnisse, die ein Stuckateur bzw. ein Verputzer mitbringen muss, sind:

  • Fachkenntnisse im Verputzen und Verkleiden von Wänden und Decken (Innenputz)
  • Gute Kenntnisse im Außenputz und in der Fassadengestaltung
  • Kenntnisse in der Herstellung und Restauration von Stuckelementen und -verzierungen (Stuckgesimse, Säulen, Rosetten, Lichtschalen, Figuren)
  • Kenntnisse im Bereich Innenausbau, Trockenbau, Dämmsysteme
  • Kenntnis der Werkzeuge und Geräte für das Stuck- & Putz-Handwerk
  • Manuelles Geschick
  • Präzision und Sorgfalt im Detail
  • Fähigkeit zum Teamwork
  • Kraft und gute körperliche Fitness
  • Sinn für Schönheit

Stuckateur - Berufschancen und Karriere als Gipser / Verputzer

Karriere als Stuckateur

Stuckateure und Putzer mit Gesellenbrief verfügen über alle erforderlichen Kompetenzen, um Stuckarbeiten selbständig auszuführen.

Verputzer mit Berufserfahrung haben mehrere Aufstiegsmöglichkeiten: in einem Bauunternehmen, Ausbaubetrieb oder einer Fassaden- und Trockenbaufirma kann man vom Facharbeiter bis zum Polier aufsteigen.

Man kann Stuckateurmeister/in werden und einen Stuckateurbetrieb gründen, oder aber als selbständiger Handwerker Serviceleistungen rund um Verputzen, Trockenbau, Sanierung, Wärmedämmung anbieten.

Als gelernter Stuckateur kann man sich zudem auf die Herstellung individueller Dekostücke und künstlerischer Gestaltungselemente aus Gips, oder auf die Restaurierung im Denkmalschutz (Kirchen, Denkmäler und historische Fassaden) spezialisieren.

Eine weitere Möglichkeit ist, Kenntnisse und Berufserfahrung auch in verwandten Bereichen zu sammeln: z. B. Trockenbau, Leichtbau, Altbausanierung, Wärmedämmung, Spachteltechniken, Maler- und Lackierarbeiten, Estrichlegung, Bodenverlegung...

Gute Gründe für eine Ausbildung als Stuckateur/in

Der Stuckateur / Verputzer ist ein auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragter Fachmann für Innenausbau und Fassadengestaltung und ein gut bezahlter Handwerker.

Die Arbeit als Stuckateur kann körperlich anstrengend sein, ist aber auch abwechslungsreich und anspruchsvoll. Gipser und Putzer werden im Bereich Neubau, in der Altbausanierung oder auch im Denkmalschutz gesucht, mit vielfältigen Aufgaben: Durchführung von Innenausbauten, Einbau von Wärmedämmungs- und Schallschutzmaterialien, Fassadengestaltung durch Dekorputze, Entwurf und Verarbeitung von Stuckprofilen - also viel mehr, als bloß Wände zu verputzen.

Nicht vergessen werden sollte auch, dass fachgerecht ausgeführte Putze große berufliche Zufriedenheit mit sich bringen.

Wie hoch ist das Gehalt als Stuckateur? Finde es jetzt heraus!

Stuckateur Stellenangebote in:

Jobs via E-Mail erhalten!
Erhalte regelmäßige Updates für die neuesten Stuckateur Jobs
E-Mails können jederzeit abbestellt werden.