Der Beruf des Produktionsleiters: Was macht ein Produktionsleiter?

Der Produktionsleiter ist die Führungskraft, die die industrielle Produktion eines Unternehmens koordiniert und leitet. Die Produktion kann Waren jedweder Art umfassen, von Textil zu chemischen Produkten, von Fahrzeugen zu Elektronikbauteilen, von Kunststofferzeugnissen bis zu Medizintechnik.

Wie sieht die Arbeit eines Produktionsleiters aus?

Der Produktionsleiter ist dafür verantwortlich, dass die Werksproduktion die mit der Geschäftsleitung vereinbarte Menge (das Produktionsziel) erreicht . Dafür steht ihm ein Budget zur Verfügung, das auf der Grundlage einer Einschätzung der gesamten Produktionskosten erstellt wurde. Der Produktionsleiter verplant die Budgetpositionen, und zwar nach Arbeitskosten, Materialkosten und den Kosten für die Optimierung und Wartung der Maschinen, Werkzeuge und Produktionsanlagen.

Der Produktionsleiter legt Indikatoren und Bewertungsparameter für die Überwachung des Produktionsflusses fest und um sicherzustellen, dass die Zielvorgaben sowohl mengen- als auch qualitätsmäßig erreicht werden. Dabei prüft er die Einhaltung der vorgesehenen Qualitätsstandards.

Ferner stellt er Produktionsrückgänge und -knicks fest und deren Ursache, um rasch und wirksam einzugreifen und die Produktion wieder zum Laufen zu bringen. Er erstattet der Geschäftsführung mit Hilfe von Reports zu den wichtigsten Leistungskennzahlen (KPI) laufend Bericht.

Der Produktionsleiter ist auch für das Personal in der Produktionsabteilung zuständig: er fordert die Einstellung neuer Mitarbeiter, wenn das vorhandene Personal nicht ausreicht, stellt sicher, dass die Neuzugänge eine korrekte Schulung erhalten, teilt den Arbeitern Aufgaben und Tätigkeiten zu und bewertet die Mitarbeiterperformance, um Verbesserungspotential auszumachen.

Es ist somit Sache des Produktionsleiters zu entscheiden, welche Mittel und Strategien einzusetzen, um die Produktion zu fördern: z. B. mittels Bonus-Zahlungen bei Erreichen der spezifischen Ziele. Ebenso ist der Produktionsleiter zuständig dafür, dass alle Arbeiter die Sicherheitsvorschriften kennen und einhalten und, falls erforderlich, die persönliche Schutzausrüstungen tragen.

In Ausübung seiner Tätigkeit stimmt sich der Produktionsleiter mit der Betriebsleitung, den Werksleitern, den Abteilungsleitern und den Schichtführern ab. Häufig muss er aber auch mit den anderen Bereichsleitern des Unternehmens (wie Qualitätskontrolle, Wartung, Einkauf, Logistik, Personal …) zusammenarbeiten, um das ordnungsgemäße Funktionieren der Produktionsstätte zu gewährleisten und ihre ständige Anpassung an die allgemeinen Unternehmenszielen.

Wo arbeitet man als Produktionsleiter?

Produktionsleiter finden Beschäftigung in Produktionsbetrieben, die Waren aller Art herstellen: Lebensmittel und Getränke, chemische und pharmazeutische Produkte, Autos, Schiffe und Flugzeuge, Haushaltsgeräte, Telefonie und EDV, Textil und Bekleidung, Kosmetik, Möbel, Baustoffe, mechanische Komponenten, Werkzeugmaschinen und vieles andere mehr.

Die Arbeitszeit eines Produktionsleiters ist in der Regel Vollzeit. Im Falle von kontinuierlichen Produktionsverfahren (Continuous Manufacturing) kann auch Nacht- und Wochenendarbeit anfallen. Überstunden können ebenfalls erforderlich werden, um unvorhergesehene Probleme zu lösen oder vor Stichtagen (z. B. bei Auftragsfertigung). Produktionsleiter haben normalerweise ein eigenes Büro, auch wenn ihre persönliche Anwesenheit im Werk häufig nötig ist, um die Produktionsanlagen zu überwachen. Dienstreisen sind fester Bestandteil des Berufs: z.B. um das Management-Team, Kunden und Lieferanten zu treffen oder den Arbeitsverlauf in mehreren Werken zu überwachen (wenn die einzelnen Produktionsschritte auf mehrere Werke verteilt sind).

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Die Hauptaufgaben eines Produktionsleiters sind:

• Planung, Steuerung und Kontrolle von Herstellungsprozessen
• Sicherstellung eines effizienten Betriebsablaufs in der Produktionsanlage
• Abstimmung der Produktionsziele mit der Unternehmensleitung
• Optimierung des Produktionsablaufs, mit Blick auf die gesteckten Ziele
• Überwachung der Einhaltung der Produktionsstandards, bezüglich Mengen und Qualität
• Führung der Produktionsmitarbeiter, Personalplanung und -betreuung
• Ermittlung und Behebung evtl. Probleme, die die Produktion hemmen
• Berichterstattung zur Produktion gegenüber der Betriebsleitung

Die Ausbildungsanforderungen, um Produktionsleiter zu werden sind je nach Branche verschieden: z. B. eine technische Ausbildung oder ein Studium der Ingenieurwissenschaften, der BWL oder auch naturwissenschaftlicher Fächer wie Chemie oder Lebensmitteltechnik.

Für die Position des Produktionsleiters ziehen die Unternehmen in erster Linie Kandidaten mit mehrjähriger Erfahrung in der Produktion vor, idealerweise in Werken derselben Branche: z. B. eine mechanische Werkstatt, eine Chemieanlage oder eine andere Art von Produktionsstätten.

Zur Vertiefung der Kenntnisse im Produktionsmanagement gibt es auch spezifische Weiterbildungen und Seminare für zukünftige Produktionsleiter, die Themen wie Ablauforganisation, Personalmanagement, Produktionsplanung, Prozessmanagement und Qualitätsmanagement beinhalten.

Die Kenntnisse und Fähigkeiten, die man für die Position als Produktionsleiter mitbringen sollte, sind:

• Fähigkeit in Produktionsplanung und -steuerung
• Kenntnis der Qualitätsstandards für die jeweilige Branche
• Kompetenz in der kontinuierlichen Verbesserung von Qualität und Produktivität
• Kenntnis der Arbeitssicherheits-, Unfallverhütungs- und Umweltschutzvorschriften
• Kenntnisse im Umgang mit Verwaltungssoftwaren
• Zielorientiertes Arbeiten und Verantwortungsbewusstsein
• Führungsstärke und Durchsetzungskraft
• Kommunikationsstärke
• Organisationstalent
• Problem Solving

Die Karriere eines Produktionsleiters kann auf unterschiedliche Art und Weise starten: manchmal erreicht man diese Position nach langjähriger Erfahrung im Werk, zunächst als Produktionsarbeiter, Maschinenbediener oder Produktionstechniker und danach in Führungspositionen wie Schichtführer, Abteilungsleiter und Anlagenleiter.

Es ist aber auch möglich, direkt als Assistent der Produktionsleitung einzusteigen: dies ist zumeist der Fall bei Bewerbern mit einer Hochschulausbildung, die direkt eine Karriere auf der Führungsebene anstreben.

Aufstiegschancen für talentierte Produktionsleiter gibt es z.B. dank einer Fortbildung in „Lean Production“ und einer Lean Six Sigma Zertifizierung. Erfahrene und geschickte Produktionsleiter können auch Leiter für mehrere Anlagen und Produktionsstandorte in verschiedenen Ländern werden, etwa bei weltweit tätigen Konzernen.

Der Beruf des Produktionsleiters ist die richtige Wahl für alle, die über solides Wissen zu Produktionsprozessen verfügen sowie die nötigen Management- und Kommunikationsfähigkeiten haben, um alle Ressourcen (Personal, Material, Maschinen, Technologien, Zeit) für die Produktion zu koordinieren.

Es handelt sich um eine Position mit viel Verantwortung: für einen Herstellerbetrieb ist eine langfristig nachfragegerechte Produktion mit Minimierung von Ausschuss von grundlegender Bedeutung - genau das ist die Zuständigkeit eines Produktionsleiters, in allen Industriebranchen.

Zudem ist das Gehalt eines Produktionsleiters attraktiv: häufig sind auch interessante Bonus- und Prämienzahlungen bei Erreichen oder Überschreiten der festgelegten Ziele vorgesehen.

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