Karosseriebauer werden: Aufgaben, Ausbildung und Voraussetzungen

Beginnen wir mit einer kurzen Definition:

Karosseriebauer oder Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker reparieren Karosserien, Karosserieteile und Fahrzeugaufbauten in KFZ-Reparaturwerkstätten, fertigen Fahrzeuge und Zubehör nach Maß, montieren sie und setzen ganz allgemein Autokarosserien instand.

Aber was macht ein Karosseriebauer genau?

Bringt ein Kunde einen Unfallwagen oder ein beschädigtes Fahrzeug zur Reparatur in die Kfz-Werkstatt, nimmt der Karosseriebauer zuallererst eine Fehler-/Schadensdiagnose vor und beurteilt die Schadenshöhe. Er berät den Kunden über notwendige Reparaturen und erstellt dann einen Kostenvoranschlag.

Danach repariert er Kratzer und Beulen in der Karosserie (“Spot-Repair” mittels Ausbeulwerkzeugen, Hammer usw.), tauscht eventuell die beschädigten Teile aus, zieht den Rahmen und die Karosserie wieder gerade und lackiert sie zum Schluss neu.

Das Ziel ist, das Fahrzeug wieder sicher und fahrtüchtig zu machen und ihm sein ursprüngliches Aussehen wieder zu verleihen. Dafür wird die Funktionsfähigkeit der Kraftfahrzeuge mit Hilfe von Prüf- und Messtechniken sorgfältig überprüft.

Ein Karosseriebauer kümmert sich aber auch um die Montage von neuen Bauteilen und Fahrzeugeinrichtungen, um die Nachrüstung und ganz allgemein um die Wartung und Pflege der Fahrzeuge.

Neben Dellenreparaturen, Blechbearbeitung und Karosserieinstandesetzung - dem eigentlichen Aufgabengebiet von Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikern der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik - können Karosseriebauer auch für Auf- und Umbauten an Fahrzeuge sowie für Restaurierung von Oldtimer-Karosserien zuständig sein.

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker der Fachrichtung Karosserie- und Fahrzeugbautechnik konstruieren und fertigen Karosserien und Karosseriebauteilen neu, verändern Fahrgestelle, bauen Sonderfahrzeuge (wie spezielle Transporter, Behindertenfahrzeuge, Leichenwagen…) und stellen Anhänger her.

Karosseriebauer arbeiten bei Auto- und Karosseriebauerwerkstätten, Autohäusern und Fuhrparkunternehmen mit eigener Kfz-Werkstatt oder auch bei Fahrzeugausbauunternehmen, Fahrzeug- und Nutzfahrzeugherstellern, Fahrzeugausstattern, Autozulieferern.

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Ein Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker hat folgende Tätigkeiten:

• Prüfung von Karosserie und Fahrzeugrahmen zwecks Schadensbeurteilung
• Ausbau der beschädigten Fahrzeugteile
• Unfallreparaturen, Blecharbeiten, Oberflächenbearbeitung
• Geradeziehen und Ausrichten von Rahmen und Karosserie
• Einbau und Montage von Karosserieteilen und Fahrzeugeinrichtungen
• Instandhaltung von Karosserien, Fahrgestellen und Fahrwerken
• Kfz-Funktionsüberprüfung
• Herstellung von Karosserien und Fahrzeugaufbauten
• Sonderfahrzeugbau
• Oldtimer-Restaurierung

Neben den eigentlichen Arbeiten an der Karosserie gehören aber auch der Kundenempfang in der Werkstatt und die Angebotserstellung sowie ggf. die Kontakte mit den Versicherungsunternehmen im Zusammenhang mit der Reparatur von Unfallfahrzeugen zu den Aufgaben eines Karosseriebauers.

Um Karosseriebauer zu werden, wird in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt.

Die Ausbildung zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker dauert 3,5 Jahre und ist eine anerkannte Ausbildung in Industrie und Handel sowie im Handwerk.

Die Ausbildung zum Karosseriebauer vermittelt das erforderliche Wissen und die Fertigkeiten für den Bau, die Instandhaltung und die Reparatur von Fahrzeugkarosserien und Bauteilen.

Azubis der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik lernen, Blechschäden zu reparieren und Lackschäden auszubesserm, je nach Schadensart und nach Material (Stahlblech, Aluminium, Verbundmaterialien), sowie Fahrzeugprüfungen, Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten durchzuführen.

In der Fachrichtung Karosserie- und Fahrzeugbautechnik wird hingegen Wissen vermittelt zur Anfertigung von Karosserie- und Fahrzeugbauteilen, zur Sonderfahrzeugbau sowie zur Herstellung von Anhängern und Sattelanhängern.

Bewerber um eine Stelle als Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker müssen folgende Kompetenzen nachweisen können:

• Kenntnisse in Karosserieinstandhaltungstechnik
• Kenntnisse in Fahrzeugbautechnik
• Schweißkenntnisse, Kenntnisse zu Metallverarbeitung
• Handfertigkeit, Sorgfalt und Genauigkeit
• Selbständiges und gewissenhaftes Arbeiten
• Körperliche Belastbarkeit
• Bereitschaft zur Teamarbeit

Die Berufs- und Karrierechancen für ausgebildete Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker sind je nach Fachrichtung verschieden.

Man kann als Karosseriemechaniker oder Kfz-Spengler arbeiten und sich auf bestimmte Karosseriearbeiten spezialisieren (z. B. Schweißarbeiten, Ausbeulen, Restaurierung von Old- und Youngtimer), oder aber auf eine Funktion als Werkstattleiter hinarbeiten.

Dafür ist der Erwerb des Meistertitels (Karosserie- und Fahrzeugbauermeister/in) sehr nützlich.

Außerdem kann man sich auch als Techniker/in für Karosserie- und Fahrzeugbautechnik weiterbilden lassen.

Eine weitere Option ist, sich mit einer eigenen Karosseriewerkstatt selbständig zu machen.

Der Karosseriebauer spielt eine sehr wichtige Rolle in der Automobilbranche und kümmert sich um vielseitige Aufgaben. Wer Autos liebt, kann in diesem Beruf große Befriedigung finden und auch ein hohes technisches Fachwissen erreichen, vor allem dann, wenn man in großen Kfz-Reparatur- und Karosseriewerkstätten tätig ist oder aber im Sonder-Ausbau.

Ein weiterer, nicht unwichtiger Aspekt: da es sich vorwiegend um eine handwerkliche, manuelle Tätigkeit handelt, kann der Karosseriebauer das Ergebnis seiner Karosseriearbeit direkt selbst sehen und stolz auf sich sein.

Außerdem besteht die Möglichkeit, sich für die Selbständigkeit zu entscheiden und eine eigene Karosseriewerkstatt zu eröffnen.

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