Was ist und was macht der Controller? Aufgaben, Ausbildung und Karriere im Controlling

Berufsbild Controller/in

Was macht ein Controller - Berufsbild

Controller wachen in erster Linie über die ordnungsmäßige Rechnungslegung eines Unternehmens - denn Controlling beinhaltet u. a. das interne Rechnungswesen.

Der moderne Beruf des Controllers umfasst aber auch die Aufbereitung relevanter Geschäftszahlen, um die Unternehmensführung sowohl bei strategischen als auch operativen Entscheidungen zu unterstützen.

Es handelt sich um eine hochrangige Funktion: der Controller koordiniert die Mitarbeiter der Abteilungen Buchhaltung, Finanz- und Rechnungswesen und arbeitet in engem Kontakt mit dem CFO, quasi als interner Berater im Unternehmen.

Was macht also ein Controller?

Der Controller erfasst und analysiert Bilanzkennzahlen wie Aktiva und Passiva, Gewinn-und-Verlust-Rechnungen, Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten. Der Controller prüft, dass alle Buchhaltungsvorgänge und der Jahresabschluss den gültigen Vorschriften - den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) bzw. den internationalen Rechnungslegungsstandards (GAAP, IFRS, SOX …) - entsprechen.

Daneben assistiert er Wirtschaftsprüfern und Auditoren bei der Internen Revision und hält den Kontakt mit Steuerberatern, Banken, Unternehmensberatern.

Bei dem Beruf Controller geht es aber nicht nur um Bilanzanalyse, Prüfung der Unternehmenszahlen und Mitarbeit bei der Erstellung von Monats-, Quartals- und Jahresabschlüssen und des Berichtswesens (nach HGB, IFRS, CAS…).

Es kommen noch weitere Aufgaben hinzu: Mitarbeiter im Controlling analysieren Daten wie Umsatz, Gewinn, EBIT, Mitarbeiterzahl, führen Kostenanalysen durch, erstellen Budgetpläne und überwachen das Erreichen der vorgegebenen Unternehmensziele sowie eventuelle Abweichungen der tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen.

Controller - Kompetenzen

Ziel dabei ist es, zum Einen relevante Informationen zur Betriebsführung zu liefern, um die Wirtschaftlichkeit / Rentabilität des Unternehmens zu gewährleisten (operatives Controlling), zum Anderen CFO und Management bei den strategischen Entscheidungen zur Planung und Steuerung des Unternehmens zu unterstützen (strategisches Controlling): etwa Umstrukturierungsmaßnahmen, Stellenabbau oder aber die Entwicklung neuer, vielversprechender Geschäftsbereiche.

Eine weitere sehr wichtige Aufgabe des Controllers ist die Etablierung eines effizienten, internen Planungs-, und Kontrollsystems bzw. die Optimierung und Weiterentwicklung bestehender administrativer und kaufmännischer Prozesse.

Denn dank eines funktionierenden Controlling-Systems wird eine bessere Budgetverwaltung und die Erstellung von Predictive Analysen und potentiellen Entwicklungsszenarien möglich, mit denen Chancen genutzt und die Risiken angemessen gemanagt werden können.

Wo arbeitet ein Controller?

Controller arbeiten in Unternehmen aller Branchen, aber auch im öffentlichen Dienst oder bei Non-Profit-Organisationen, als angestellter Mitarbeiter oder freiberuflicher Berater.

Der typische Einsatzbereich sind mittlere bis große Unternehmen, mit einer strukturierten Controlling-Abteilung.

Spricht man von Controller als Beruf, ist in erster Linie eine verantwortliche Funktion im Rechnungswesen gemeint, also der Financial Controller/ Finanzcontroller. Daneben gibt es aber auch andere Funktionen und Berufsbezeichnungen, z. B. diejenige des Werks-/ Produktionscontrollers, des Vertriebscontrollers, des Cost Controllers oder des Marketing-Controllers, die sich um das Controlling der einzelnen Geschäftseinheit oder Abteilung innerhalb eines großen Unternehmens kümmern.

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Controller - Aufgaben und Tätigkeiten

Controller - Aufgaben

Zu den Hauptaufgaben eines Controllers gehören:

  • Mitwirkung bei der Erstellung von Monats- und Jahresabschlüssen
  • Monitoring, Analyse und Auswertung der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen
  • Erstellung und Optimierung von Jahresbudget und Forecasts
  • Erstellung von Kalkulationen und Wirtschaftlichkeitsrechnungen
  • Erstellung von Abweichungsanalysen, Soll-Ist-Vergleichen
  • Kontrolle von Betriebsabläufen, Kostencontrolling
  • Überwachung und Bewertung der Business Performance der verschiedenen Unternehmensabteilungen
  • Prozessanalyse, Effizienzbewertung und Optimierung des internen Controlling-Systems
  • Unterstützung des Managements bei der strategischen Planung
  • Erstellung periodischer Berichte
  • Beratung der Abteilungen in betriebswirtschaftlichen Fragestellungen
  • Unterstützung der Geschäftsleitung bei der langfristigen Entwicklung des Unternehmens

Controller werden - Ausbildung, Studium und Weiterbildung

Controller - Ausbildung

Voraussetzung für eine Stelle als Controller ist in der Regel ein Hochschulstudium im Bereich Wirtschaftswissenschaften oder Finanzen, z. B. ein Studium in der Fächern BWL mit dem Schwerpunkt Controlling/ Accounting, Rechnungswesen, Statistik, Wirtschaftsingenieurwesen oder Ähnliches.

Man kann auch ohne Studium in den Beruf einsteigen: dafür braucht man aber mindestens eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung und mehrjährige Praxiserfahrung in Controlling.

Außerdem gibt es gezielte Weiterbildungen, die zum anerkannten Fortbildungsberuf „Geprüfte/r Controller/in (IHK)“ vorbereiten.

Die nötigen Kompetenzen für einen Job im Controlling sind komplex und umfassen u.a. Kenntnisse in der Buchführung (Rechnungswesen), Jahresabschlussanalyse, Berichtswesen, im Bereich Budgetplanung und Forecasting, Kostenrechnung und Kostenmanagement, sowie Kenntnisse von Controlling-Instrumenten wie die Balanced Scorecard (BSC).

Auch Informatik ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung zum Controller im digitalen Zeitalter: Controller müssen in der Lage sein, die gebräuchlisten Office-Programme zu bedienen (insbesondere Excel für das Finanzreporting: Vlookups, Pivot-Tabellen usw.), aber auch spezielle Controlling- und Rechnungswesen-Software wie ERP und SAP.

Zudem muss ein Controller immer auf dem neuesten Stand im Bereich Rechnungslegung und Controlling sein und sich mit den aktuellen Trends, Entwicklungen und Herausforderungen auseinander­setzen, die das Controlling zukünftig verändern werden (wie der Megatrend Digitalisierung).

Controller Anforderungsprofil - Kenntnisse und Fähigkeiten

Die wichtigsten Fähigkeiten eines Controllers sind:

  • Solide Kenntnisse in Finanzen und Controlling
  • Betriebswirtschaftliches Know-how
  • Fundierte Kenntnisse in MS Excel und gängigen ERP-Systemen
  • Gute analytische Fähigkeiten und logisches Denkvermögen
  • Strukturierte und lösungsorientierte Arbeitsweise
  • Kommunikationsstärke und Durchsetzungsvermögen
  • Gutes Zahlenverständnis
  • Organisationsgeschick
  • Präzision und Sorgfalt im Detail
  • Hohes Verantwortungsbewusstsein

Berufschancen und Karriere als Controller

Karriere als Controller

Eine Karriere im Controlling kann mit einer Position als Trainee, Werkstudent oder Mitarbeiter im Controlling starten, mit unterstützenden Tätigkeiten und begrenzter Verantwortung. Man kann aber auch ausgehend von anderen Positionen im Finanz- und Rechnungswesen Controller werden: z. B. als Internal Auditor.

Mit steigender Berufserfahrung kann ein Controller Karriere machen und Senior Controller werden, anschließend Leiter Finanzen & Controlling, bis hin zum Chief Financial Officer (CFO).

Eine der beruflichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten ist auch die Spezialisierung, z. B. als Financial Controller, der mehr auf das interne und externe Rechnungswesen ausgerichtet ist; als Prozess-/ Werkscontroller, der sich insbesondere mit der Analyse der Produktionsprozessen zwecks Kostensenkung befasst, oder im Bereich des Projekt-Controllings.

Controlling-Experten können aber auch als externer Berater, selbstständiger Controller und Interimsmanager tätig sein, und sich eine Karriere als Freiberufler aufbauen.

Gute Gründe für einen Job im Controlling

Warum Controller werden?

Der Controller ist eine hochrangige Funktion im Bereich Finanz- und Rechnungswesen, der unmittelbar mit der Unternehmensführung zusammenarbeitet. Der richtige Beruf für alle, die sich für Finanz- und strategische Analyse begeistern, fundierte Kenntnisse in Controlling/ Accounting sowie große Affinität zu Unternehmenszahlen besitzen.

Es handelt sich um eine Schlüsselposition, mit erheblichem Einfluss auf den Geschäftserfolg: somit ist die Nachfrage nach Controllern hoch, von den mittelständischen Unternehmen bis hin zu internationalen Konzernen, mit vielfältigen Karrierechancen im Inland wie im Ausland und attraktivem Gehalt.

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