Beruf Masseur: Was macht ein Masseur und wie wird man Masseur Medizinischer Bademeister?
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Berufsbild Masseur/in
Der Masseur ist ein Spezialist für die Anwendung von Massagen: eine uralte manuelle Behandlungsmethode, die in Reiben und Druck auf die weichen Körperteile besteht, in erster Linie zur Schmerzlinderung, Muskellockerung, Stressreduzierung sowie um Entspannung und seelisch-körperliches Wohlbefinden zu fördern.
Was macht ein Masseur?
Ein Masseur kann unterschiedliche Massagearten anwenden, je nach Qualifikation bzw. nach Kundenanforderungen. Denn es existieren zahlreiche Massageformen mit unterschiedlichen Zielsetzungen: Lösung von Blockaden, Lymphdrainage, Entzündungshemmung, Stärkung, Verbesserung des Blutkreislaufs oder des Stoffwechsels, Tiefenentspannung von Körper und Geist und vieles andere mehr.
Der Kunde streckt sich auf einer Massageliege oder einer Matte aus. Die einzelnen Massagehandgriffe werden dann in einer ganz bestimmten Reihenfolge ausgeführt, und zwar in Richtung der Muskelfasern bzw. des Kreislaufs. Zu den wichtigsten Massagehandgriffen zählen das leichte und intensive Streichen, Reiben, Kneten, Dehnen und Drehen von Muskeln, Pressen, Vibrieren und Klopfen.
Die Massage erfolgt mit den Händen, den Fingern und anderen Körperteilen des Masseurs (Vorderarm, Ellenbogen, Knie, Füße …): massieren ist demnach mit großen körperlichen Anstrengungen verbunden. Häufig behilft sich der Masseur mit Ölen, Cremes oder Salben, während in anderen Fällen spezielle mechanische oder elektrische Geräte zum Einsatz kommen.
Unbedingt zu unterscheiden ist jedoch zwischen medizinischen und nichtmedizinischen Massagen. Heilmassagen an kranken Patienten dürfen nur durch qualifizierte medizinische Masseure wie den Masseur und medizinischen Bademeister (ein nichtärztlicher Heilberuf) oder den Physiotherapeuten erfolgen, nach Anweisung des Arztes.
Zu den Heilmassage-Methoden gehören z.B. die Klassische (schwedische) Methode, die Triggerpunktmassage, die Bindegewebsmassage (Faszienmassage), die Deep Tissue Massage (Tiefengewebsmassage), Funktionsmassagen.
Daneben existieren zahlreiche andere Massagetechniken, die eigentlich im Wellnessbereich fallen und von Massagetherapeuten / Massagepraktikern angewendet werden. Einige der bekanntesten darunter sind:
- Thai-Massage, eine Methode der traditionellen thailändischen Medizin
- Shiatsu, eine japanische Massageform
- Ayurveda-Massage, nach indischer Tradition
- Tuina-Massage, eine traditionelle chinesische Praxis
- Massage mit heißen Steinen (Hot Stone), die von den Hawaii-Inseln stammt
Besonderes Merkmal der orientalischen und indischen Massagepraktiken ist die Betrachtung des Menschen als Ganzes, als eine Einheit von Körper, Sinnen, Verstand und Seele. Die Massage bezieht daher nicht nur die menschliche Anatomie, sondern den gesamten Organismus mit ein.
Die ganzheitlichen Ansätze bemühen sich um eine Verbesserung des Energieflusses und des Gleichgewichts von Geist und Körper, indem sie beispielsweise auf die “Meridiane” oder die “Chakren” einwirken, um die Harmonie wieder herzustellen.
Außerdem gibt es Massagen zu klar definierten Zwecken: z.B. die Sportmassagen für die athletische Vorbereitung vor einem Wettkampf oder die Muskellockerung und Muskelkräftigung nach körperlicher Aktivität. Oder die kosmetische Massage, die von qualifizierten Kosmetikerinnen durchgeführt wird, etwa Anti-Cellulite-Massagen, um das Aussehen der Haut zu verbessern, Massagen, um die gesamte Haut zu straffen oder Anti-Aging-Massagen.
Wo kann man als Masseur/in und Medizinische/r Bademeister/in arbeiten?
Die Beschäftigungsmöglichkeiten für Masseure sind zahlreich, sowohl als Freiberufler - mit einer eigenen Praxis für Massagetherapie bzw. für klassische medizinische Massage oder auch als mobiler Masseur, der Massage zuhause beim Kunden oder im Büro bietet - als auch im Angestelltenverhältnis.
Ein Masseur und Medizinischer Bademeister kann z.B. in Reha-Kliniken, Krankenhäusern, Privatpraxen, Altenheimen, Thermalbädern, in Sportzentren oder für Sportverbänden arbeiten.
Massagetherapeuten finden häufig bei Fitnessstudios, Gesundheitszentren, Spas, Schönheitsfarmen, Wellnesszentren, Wellness-Hotels, auf Kreuzfahrtschiffen und in Feriendörfern eine Anstellung, in Vollzeit oder Teilzeit.
Im Allgemeinen wird von Masseuren/innen hohe Flexibilität verlangt, um die Behandlungszeiten an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen.
Ähnliche Berufsbezeichnungen: Masseur Med Bademeister, Medizinischer Masseur
Ähnliche Jobs: Ausbildung Masseur Medizinischer Bademeister, Massagetherapeut, Wellnessmasseur
Masseur - Aufgaben und Tätigkeiten
Zu den wichtigsten Aufgaben von Masseuren und Medizinischen Bademeistern gehören:
- Anhören der Patienten- und Kundenbedürfnisse
- Beurteilung der Symptome und Ortung der schmerzenden oder verspannten Körperbereiche
- Durchführung von Behandlungen mittels Massagen und/oder physikalischer Therapie
- Bewertung der Massagewirkung
- Erstellung von individuellen Therapieplänen oder Planung von Behandlungszyklen, auf Grundlage der ärztlichen Diagnose und Verordnung
- Reinigung und Sterilisierung von Massagekabinen und -bereichen
Zu den Aufgaben von Massagetherapeuten oder Massagepraktiker zählen:
- Anhören der Kundenbedürfnisse
- Durchführen von verschiedenen Wellness-Massagen & -Behandlungen an Gesunden
- Bewertung der Wirksamkeit von Massage
- Einhaltung von Hygienevorschriften
Masseur werden - Ausbildung und Voraussetzungen
Um als Masseurin bzw. Masseur tätig zu werden, ist eine entsprechende Qualifikation erforderlich.
Beschwerden und Krankheiten dürfen nur von geprüften Masseuren und medizinischen Bademeistern (oder von Physiotherapeuten) behandelt werden. Die Ausbildung zum/zur Masseur/in und medizinische/r Bademeister/in dauert 2,5 Jahre und kann an einer staatlich anerkannten Schule absolviert werden. Ausbildung und Beruf sind durch das Masseur- und Physiotherapeutengesetz (MPhG) geschützt.
Der Lehrgang sieht theoretische Ausbildungseinheiten sowie fachpraktischen Unterricht vor. Fächer sind u.a. Anatomie, Physiologie, Biomechanik, Prävention und Rehabilitation, Erste Hilfe und Verbandstechnik, Hygiene, Psychologie, Berufsethik. Im Unterricht werden eingehende Kenntnisse zu den verschiedenen Massagetechniken wie Klassische Massagetherapie, Reflexzonentherapie, Elektro-, Licht- und Strahlentherapie, Hydro-, Balneo-, Thermo- und Inhalationstherapie vermittelt.
Während der praktischen Ausbildung werden dann Übungsbehandlung durchgeführt, um Bewegungstherapien und physikalisch-therapeutische Verfahren am Patienten anzuwenden.
Es gibt jedoch auch ohne Ausbildung die Möglichkeit, Masseur zu werden, dank kürzerer, nicht-medizinischer Massage-Schulungen und Seminaren, mit unterschiedlichen Spezialisierungsmöglichkeiten, die zum Titel “Massagetherapeut” (für Teilnehmer der Massage-Ausbildung mit Heilerlaubnis) bzw. “Massagepraktiker” (für Teilnehmer der Massage-Ausbildung ohne Heilerlaubnis) mit einem Zertifikat berechtigen.
Ferner kann man Kurse zum Fachpraktiker für Massage, Wellness und Prävention besuchen, die auch Massagetechniken beinhalten.
Masseur - Kenntnisse und Fähigkeiten
Zu den Kenntnissen und Fähigkeiten, die von einem guten Masseur erwartet werden, gehören:
- Kenntnisse und Erfahrung in der Anwendung unterschiedlicher Massage- und Behandlungstechniken
- Kenntnis der Geräte und Hilfsmittel für die Körpermassage
- Kraft und gute körperliche Konstitution
- Spaß am Umgang mit Menschen
- Geduld und Empathie
- Zuverlässigkeit, Diskretion und eine eigenständige Arbeitsweise
- Flexibilität
Masseur - Berufschancen und Karriere
Der Karriereverlauf eines Masseurs bzw. einer Masseurin ist stark abhängig von Qualifikation und Spezialisierungsgrad. Wie auch immer, mit zunehmender Spezialisierung und Zusatzausbildungen steigen auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sowie die Bezahlung.
Nach einer Ausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister kann man sich weiterbilden, z.B. zum Physiotherapeuten oder zum Pilates-Instruktor. Weitere Fort- und Weiterbildungen für medizinische Masseure beinhalten etwa: Bobath Konzept, Orthopädische Medizin - Manuelle Therapie, Osteopathie und Craniosacrale Therapie.
Im Bereich der Wellness-Massage kann man als Masseur/in seine Kenntnisse einer bestimmten Art ganzheitlicher Massage oder Sonderformen der Massagetherapie vertiefen, wie z.B. Shiatsu, Ayurvedische Ganzkörpermassage, Lomi Lomi, Aromaölmassage, Breuß-Massage, Taping, Fußreflexzonenmassage.
Medizinische Masseure und Massagepraktiker können sich auch im Bereich Sportmassage beruflich weiterbilden: der Sportmasseur betreut Sportler vor und nach dem Wettkampf, neben Personal Trainer und Sporttrainern, um Verletzungen vorzubeugen, die Leistung bei Sportwettkämpfen zu verbessern und nach dem Wettkampf schneller wieder in Form zu kommen.
Gute Gründe für eine Masseur-Ausbildung
Anderen Menschen über die Kunst der Massage dabei zu helfen, sich besser zu fühlen, die Muskeln zu lockern und sich zu entspannen zählt sicherlich zu den positiven Aspekten des Berufs als Masseur/in. Es handelt sich um eine Arbeit in direktem Kontakt zu den Kunden/Patienten, die großen körperlichen Einsatz erfordert, aber auch sehr befriedigend sein kann.
Außerdem sind qualifizierte Massagetherapeuten und medizinische Masseure immer mehr gefragt, sowohl, um Muskelverspannungen, emotionale Stresszustände, Schmerzen oder Krankheiten zu lindern, als auch, um sich einfach einmal zu verwöhnen, sich etwas Gutes zu tun und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Es fehlt also nicht an Stellenangeboten für Masseure: von Wellnesszentren bis zu Fitnessstudios und Reha-Kliniken, ohne zu vergessen, dass eine Karriere auch als mobiler Masseur möglich ist.
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