Was ist und macht ein Goldschmied? Tätigkeiten, Ausbildung, Karriere
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Berufsbild Goldschmied/in
Der Goldschmied ist ein Kunsthandwerker, der Schmuck und Juwelen herstellt - Ringe, Ohrringe, Ketten, Anhänger - und dabei unterschiedliche Materialien einsetzt und verarbeitet: hauptsächlich sind dies Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin, Edelsteine (Diamanten, Rubine, Saphire und Smaragde), Perlen und andere Materialien wie Korallen, Holz, Kunststoff.
Sehen wir uns einmal genauer an: Was macht ein Goldschmied und wie sieht der Berufsalltag aus?
Die Haupttätigkeit von Gold- und Silberschmieden ist das Entwerfen und Anfertigen von Schmuck, nach Kundenwunsch oder aber nach einer eigenen kreativen Idee.
Als Grundlage dient eine Zeichnung des Schmuckstücks auf Papier bzw. eine Modellzeichnung, die mit CAD-Software für Goldschmiede oder 3D-Schmucksoftware erstellt ist. Danach fertigt der Goldschmied Prototypen und Modelle des Schmuckstücks an (aus Feinwachs, Metall oder Kunstharz), um die Machbarkeit des Entwurfs zu prüfen: die Modelle können von Hand gefertigt werden bzw. mit Hilfe der Stereolithografie oder auch mit Hilfe moderner Programme für das Rapid- Prototyping in 3D.
Der Goldschmied muss die Materialien für die Schmuckstücke (Halsketten, Armbänder, Eheringe, Ohrringe, Ketten, Anhänger …) sorgfältig aussuchen: Edelmetall-Legierungen in Form von Draht, Platten und Barren, Edel- und Halbedelsteine, aber auch Glas, Keramik oder andere Materialien wie Kautschuk.
Dies ist eine sehr wichtige und kritische Phase: denn der Goldschmied muss die Qualität und Echtheit der Materialien prüfen, z. B. sicherstellen, dass das Gold und Silber rein sind sowie Imitationen und Fälschungen bei Edelsteinen und Mineralien erkennen. Dies geschieht mithilfe von Präzisionswaagen (Karatwaagen, Goldwaagen, Juwelierwaagen) oder auf dem Wege von Schmuck- und Edelsteingutachten vom Gemmologen und Schmuckgutachter.
Nach Design und Entwurf kann sich der Goldschmied an die Herstellung des Schmuckstücks auf dem Werkbrett machen: Metalle und Werkstoffe werden in der Regel direkt in der Goldschmiedewerkstatt bearbeitet (Schmelzen, Gießen, Schmieden, Walzen oder Ziehen, Hartlöten, Schweißen, Gravieren…).
Gehören zu dem Schmuckstück auch Edelsteine, müssen sie symmetrisch in Facetten so geschnitten werden, dass sie perfekte Proportionen und maximales Feuer bekommen.
Danach wird das Schmuckstück fertiggestellt und nachbehandelt: also poliert, feingeschliffen, galvanisiert, emailliert, vergoldet, versilbert, rhodiniert … oder auch vom Goldschmied gefasst - je nachdem, was der Entwurf vorsieht.
Unter “Fassung” versteht man eine Goldschmiedetechnik für das Einsetzen von Edelsteinen und Brillanten auf Schmuckstücken (wobei es unterschiedliche Arten gibt: Zargenfassung, Krappenfassung, Pavé Fassung …). Der Goldschmied kann zudem das Metall von Hand oder maschinell gravieren, z. B. um das Schmuckstück mit dekorativen Motiven, Sätzen oder wichtigen Datumsangaben zu verschönern, was insbesondere für Trauringe oft verlangt wird.
All diese Arbeiten erfolgen an Stücken, die extrem klein sind, mit Größen, die mitunter im Mikrometer-Bereich liegen: aus diesem Grund benutzen Gold- und Silberschmiede Leuchten mit Lupen oder ein Mikroskop, denn nur so kann höchste Präzision bei der Arbeit gewährleistet werden.
Weitere häufig vorkommende Tätigkeiten des Goldschmieds sind die Reparatur und Umarbeitung von Schmuckstücken, aber auch die Pflege von Gold und Silber.
Je nach Kundenwunsch kann der Goldschmied Schmuckstücke neu gestalten, Ketten verlängern oder Ringgrößen ändern, gebrochene Verschlusshaken reparieren, Perlen neu aufziehen, ausgebrochene Schmucksteine neu fassen und Tipps für die Schmuckreinigung und Pflege erteilen.
Aber das ist noch nicht alles:
Als Experte für die Verarbeitung von Metallen und Steinen können Gold- und Silberschmiede auch Wertgegenstände anfertigen oder reparieren: Bestecke und Tafelgegenstände aus Silber, Wohnaccessoires und Deko-Artikel in Silber und Gold, religiöse Objekte, aber auch Pokale, Trophäen und Medaillen.
Wo arbeitet ein Goldschmied?
Goldschmiede sind Handwerker, die vor allem in Goldschmiedewerkstätten und Goldschmiedeateliers oder bei Juwelierswerkstätten tätig sind. Hier besteht die Produktion aus wenigen, handgefertigten Einzelstücken.
Goldschmiede können aber auch in der Schmuckindustrie arbeiten, wo sie sich häufig auf eine bestimmte Phase der industriellen Schmuckfertigung spezialisieren: z. B. als Schmuckdesigner, Modellbauer oder Prototypist, als Graveur, Edelsteinfasser oder Polierer.
Ähnliche Berufsbezeichnungen: Silberschmied
Ähnliche Jobs: Ausbildung Goldschmied, Schmuckdesign
Goldschmied - Aufgaben und Tätigkeiten
Zu den Tätigkeiten eines Goldschmieds gehören:
- Planung und Anfertigung von kompletten Schmuckstücken
- Erstellen der Entwurfsskizze für das Schmuckstück
- Auswahl der Metalle, der Steine und der zu verwendenden Materialien
- Herstellung von Prototypen und Modellen des Schmuckstücks
- Erzeugung von Schmuckstücken mit traditionell handwerklichen und industriellen Methoden
- Diamanten und Edelsteine schneiden und fassen
- Schmuckstücke und Wertgegenstände aus Metall gravieren
- Polieren und Endbearbeitung der Schmuckstücke
- Reparatur und Umarbeitung von Schmuckstücken und Juwelen
- Begutachtung und Echtheitsprüfung von Edelmetallen und Edelsteinen
Goldschmied werden - Goldschmied Ausbildung und Voraussetzungen
Wer Goldschmied werden möchte, kann eine Ausbildung im Gold- und Silberschmiedehandwerk absolvieren.
Die Ausbildung zum Goldschmied dauert 3,5 Jahre im dualen System (parallel in Handwerksbetrieb und Berufsschule) oder 3 Jahre wenn man zwei Jahre Vollzeitunterricht an einer Berufsfachschule besucht und anschließend ein Jahr in einem Lehrbetrieb.
Die Ausbildung endet mit der Abschlussprüfung zum staatlich geprüften Goldschmied.
Während der Goldschmied-Ausbildung lernt man die verschiedenen Edelmetalle und Legierungen (Gold, Silber, Rhodium, Palladium), die Edelsteine und die Materialien für die Schmuckfertigung, die Metallverarbeitungstechniken und die chemischen und physikalischen Vorgänge beim Schmelzen, Glühen, Schmieden, Gestalten, Schweißen, Löten etc. und den richtigen Umgang mit Werkzeugen und Geräten für Goldschmiede kennen - von Goldtester und Pinzetten bis zu Laserschweißgeräten.
Die Ausbildung zum Goldschmied wird in drei Fachrichtungen angeboten:
- Schmuck
- Ketten
- Juwelen
Je nach Fachrichtung spezialisiert man sich an die Gestaltung von Schmuck, Juwelen (also Diamanten und Brillantschmuck) oder Ketten.
Die zukünftigen Goldschmiede bekommen dann auch die Möglichkeit, sich direkt an die Herstellung von Schmuck an dem Werkbrett zu machen, sowie an Beratungsgesprächen mit dem Endkunden teilzunehmen, um Kenntnisse im professionellen Umgang mit den Kunden zu erwerben.
Nicht vergessen werden sollte auch, dass die Ausbildung eines Goldschmieds nicht mit dem Ende der Lehre aufhört. Es ist sehr wichtig, sich immer zu neuen Techniken weiterzubilden, die hochmoderne Maschinen einsetzen (Lasertechnik, 3D-Drucktechnologien und Additive Fertigung im Bereich Schmuck …), zu innovativen Materialien, aktuellen Schmucktrends und vor allem nie aufzuhören, mit der Entwicklung neuer Schmuckkollektionen und individueller Unikate zu experimentieren.
Goldschmied - Kenntnisse und Fähigkeiten
Die wichtigsten Fähigkeiten und Kenntnisse, die ein/e Goldschmied/in mitbringen muss, sind:
- Kenntnis der Goldschmiedetechniken (Schmuckguss, flächengestaltende Techniken, Juwelentechniken)
- Fähigkeiten im Schmuckdesign
- Geschick beim Fassen von Edel- und Halbedelsteinen
- Fähigkeiten im Handgravur und maschinellen Gravur von Metall
- Kompetenzen in der Analyse und Bewertung von Edelsteinen und Metallen
- Kenntnisse im Umgang mit den Goldschmiedewerkzeugen
- Kenntnis der 3D-Schmuck-CAD-Software für Goldschmiede
- Kreativität und Gespür für Ästhetik
- Extreme Präzision und Sorgfalt im Detail
- Ruhige Hand und Geduld
Goldschmied - Berufschancen und Karriere
Nach dem Abschluss der Ausbildung kannst man als Goldschmiedegesellin oder Goldschmiedegeselle sowohl im handwerklichen als auch im industriellen Bereich tätig sein.
Nach einigen Jahren der Erfahrung kann man eine eigene Goldschmiedewerkstatt oder ein eigenes Atelier eröffnen, um Schmuck nach Maß und persönliche Unikate herzustellen. Oder man kann bei namhaften Juwelieren und Schmuckherstellern tätig werden und auch eine Karriere im Ausland anstreben.
Zudem gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich im Gold- und Silberschmiede-Handwerk sowie im Edelsteinschleifer-Handwerk zu spezialisieren.
Man kann eine Meisterschule besuchen, um Gold- und Silberschmiedemeister/in zu werden, Juwelengoldschmied, Edelsteinfasser werden oder aber sich Fachkompetenz aneignen, um Kulturgüter (z. B. historische Schmuckstücke und Goldschmiedeobjekte) nach alten Handwerkstechniken zu restaurieren, als Restaurator im Gold- und Silberschmiede-Handwerk.
Wer hingegen die kreative Seite der Goldschmiedekunst vorzieht, kann eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Gestalter für Edelstein und Schmuck absolvieren und Schmuckdesigner werden, ein sehr gesuchter Beruf auch in der Modebranche.
Oder man kann eine Weiterbildung in Gemmologie belegen und so Gemmologe/Gemmologin werden, die Experten, der die Reinheit und Qualität von Diamanten, Edelsteinen, Perlen und Mineralien begutachten und zertifizieren.
Außerdem kann ein Goldschmied auch Uhrmacher werden, einer der anspruchsvollsten, ältesten und edelsten Handwerksberufe überhaupt.
Gute Gründe für eine Ausbildung zum/zur Goldschmied/in
Der Goldschmiedeberuf ist ungemein faszinierend, verbindet Fantasie und höchste Präzision, jahrhundertealte Metallverarbeitungstechniken mit modernsten Techniken, um kleine Meisterstücke von hohem Wert zu schaffen.
Der Beruf eignet sich für alle, die die Goldschmiedekunst und die Welt des Schmucks lieben und außerdem über große Handfertigkeit, Sorgfalt, künstlerische Fähigkeiten und Sinn für Ästhetik verfügen.
Als Goldschmied zu arbeiten erlaubt es, Kunst und Technik zu verbinden, um immer wieder andere Schmuckstücke herzustellen, zeitlose oder moderne, einzigartige und einmalige - was den Beruf ganz ohne Zweifel hochinteressant und sehr inspirierend macht.
Die Beschäftigungs- und Verdienstmöglichkeiten für Goldschmiede sind gut, insbesondere für diejenigen, die sich weiterbilden. Nicht zu vergessen die Möglichkeit, sich mit einer eigenen Goldschmiedewerkstatt selbständig zu machen.
Dazu kommt, dass das Goldschmiedehandwerk offen für Innovation ist: es wird viel experimentiert mit neuen Verarbeitungstechniken und Materialkombination, und altüberlieferte Techniken werden unter modernen Gesichtspunkten neu erfundenen.
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