7 Doktorand*innenstellen innerhalb der Graduiertenkollegs 'Translational Evolutionary Research'

apartmentChristian-Albrechts-Universität zu Kiel placeKiel calendar_month 

7 Doktorand*innenstellen innerhalb der Graduiertenkollegs ,,Translational Evolutionary Research"

-english version below-

Die Universität Kiel, das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), das Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön und das Forschungszentrum Borstel (Leibniz-Lungenzentrum) bieten

7 Doktorand*innenstellen innerhalb der Graduiertenkollegs ,,Translational Evolutionary Research" (3 Jahre und 2,5 Monate befristete Stellen, 65% TV-L, TV-ÖD E13).

Die Graduiertenschule hat zum Ziel, die Relevanz evolutionärer Prinzipien für angewandte Probleme zu untersuchen. Unbeabsichtigte Folgen menschlicher Eingriffe resultieren häufig aus Handlungen, die die natürliche Selektion beeinflussen. Beispielsweise ändern die Anwendung von Antibiotika oder Krebsmedikamenten in der Medizin, von Pestiziden in der Landwirtschaft oder die menschliche Beeinträchtigung der Ökosysteme der Erde direkt die natürliche Selektion und beeinflussen dadurch die Evolution von Organismen.

Überraschenderweise werden evolutionäre Konzepte nur selten genutzt, um unser Verständnis dieser angewandten Herausforderungen zu verbessern und neue nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Das RTG wird Doktorand*innen in den Kompetenzen ausbilden, dies zu tun.

Dieses RTG ist eine gemeinsame Initiative der Universität Kiel, des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie in Plön, des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR), des Forschungszentrums Borstel (Leibniz-Lungenzentrum), des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW) und des Max-Rubner-Instituts Kiel (MRI).

Das RTG bietet eine international wettbewerbsfähige Forschungsumgebung mit modernsten Einrichtungen. Die teilnehmenden Gruppen verwenden eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden, darunter evolutionäre experimentelle, molekulare, genomische und theoretische Ansätze.

Das Graduiertenprogramm beginnt mit einer Rotationsphase von 2,5 Monaten, gefolgt von einem dreijährigen PhD-Projekt (Beschäftigung durch eine der beteiligten Institutionen), das Seminare, Kurse und Workshops umfasst. Die Sprache der Graduiertenschule ist Englisch. Die PhD-Projekte behandeln folgende Themen:

PI Remco Stam: Auswirkungen auf lokale Pathogenpopulationen im Kontext des Pflanzenschutzes.
PI Eva Stukenbrock: Jüngste evolutionäre Entwicklungen bei einem globalen Weizenpathogen.
PI Tal Dagan: Die Ursprünge von Antibiotikaresistenzplasmiden in frischen Lebensmitteln.
PI Heike Siebert: Phylogenetische Wurzelmethoden, die Äst-Längen und Baumraum-Metriken integrieren.
PI Stefan Niemann: Evolutioninformierte Antibiotikatherapie gegen Mtbc-Stämme.
PI Hinrich Schulenburg: Evolutioninformierte Antibiotikatherapie gegen PA-Stämme.

PI Arne Traulsen: Theoretische Modellierung der Tumor-Mikrobiom-Ökologie in der Evolution von Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Weitere Informationen zu unserem PhD-Programm, den PhD-Themen und Bewerbungsdetails finden Sie unter: https://transevo.de/

Motivierte und hochqualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben. Voraussetzung für die Teilnahme am Programm ist ein Master of Science oder ein Diplom sowie ein starkes Interesse an Evolutionsbiologie.

(Weitere Informationen zu den Beschäftigungsanforderungen finden Sie in den Projektbeschreibungen unten). Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung für ein PhD-Projekt in der schönen Landschaft Norddeutschlands.

Bewerbungsschluss ist der 27. März 2025.

Die Auswahlgespräche finden am 17. und 18. Juni 2025 statt.

Das Programm beginnt am 1. Oktober 2025 (ein späterer Beginn ist möglich).

Die Universität Kiel versteht sich als moderner und weltoffener Arbeitgeber. Wir begrüßen Ihre Bewerbung unabhängig von Alter, Geschlecht, kultureller und sozialer Herkunft, Religion, Weltanschauung, Behinderung oder sexueller Identität. Wir unterstützen die Gleichstellung der Geschlechter.

Frauen mit gleichwertiger Eignung, Qualifikation und besonderen Fähigkeiten werden im Auswahlverfahren bevorzugt berücksichtigt.

Die Universität setzt sich für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen ein: Bewerbungen von Schwerbehinderten und ihnen Gleichgestellten werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Wir begrüßen ausdrücklich Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund.

Die Bewerbung sollte enthalten: ein Motivationsschreiben (max. 1 Seite), Lebenslauf, Nachweis über den Studienabschluss, eine Liste von max. 3 bevorzugten PhD-Themen (aus den angebotenen Projekten) sowie eine kurze Erklärung zu den Präferenzen (max.

1 Seite).

Wir bitten ausdrücklich darum, auf die Einreichung von Fotos/Bewerbungsfotos zu verzichten.

Bewerbungen sind bitte als ein PDF über den folgenden Link einzureichen:

www.transevo.de/application

Für Fragen zum RTG-Programm oder zu einzelnen Projekten können Sie sich an Dr. Sabrina Koehler ( skoehler [at] zoologie.uni-kiel.de ) wenden.

Beschreibung der Promotionsprojekte

Evolution von Pilz-Pflanzenpathogenen unter anthropogenem Druck

Hintergrund - Weizen, eine der wichtigsten Feldfrüchte in gemäßigten Regionen, ist anfällig für verschiedene Krankheiten, die zu erheblichen Ertragseinbußen führen können. Einer der weltweit wichtigsten Weizenpathogene ist der Ascomycetenpilz Zymoseptoria tritici, der die Septoria-Blattfleckenkrankheit verursacht.
Diese Krankheit äußert sich in kleinen bis größeren nekrotischen Läsionen, und wenn sie unbehandelt bleibt, kann sie Ertragseinbußen von bis zu 60 % verursachen, da durch die Blattnekrose das fotosynthetische Potential verloren geht. Eine erfolgreiche Infektion durch Z. tritici erfordert intime Interaktionen von spezialisierten Pathogenmolekülen, auch Effektoren genannt, um die Abwehrreaktionen des Weizens zu modulieren und Ressourcen aus der Pflanze zu extrahieren.
Aufgrund der langen Latenzphase (symptomlos) des Pathogens werden Fungizide präventiv eingesetzt. In den letzten 25 Jahren wurden mehrere Fungizidklassen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen verwendet, um die Z. tritici-Populationen zu kontrollieren. Dazu gehören Strobilurine, Succinat-Dehydrogenase-Inhibitoren (SDHIs) und Triazole bzw.
Demethylierungsinhibitoren (DMIs). Nach mehreren Jahren der Anwendung wurde ein Verlust der Wirksamkeit gegen alle oben genannten Fungizidklassen beobachtet. Obwohl weltweit verbreitet, zeigt Z. tritici unterschiedliche geografische und demografische Muster - dennoch entwickeln alle Populationen eine Fungizidresistenz.
Unklar bleibt, wie menschengemachte Engpässe wie der Einsatz von Fungiziden das allgemeine evolutionäre Muster des Pathogens beeinflussen und die Infektionsbiologie verändern. In diesem Projekt werden wir die Macht von zwei historischen Sammlungen nutzen, um die evolutionären Veränderungen von Z.

tritici im Anthropozän zu entschlüsseln. Mit historischen und aktuellen Sammlungen von Z. tritici werden wir in der Lage sein, die lokale Anpassung über die Jahre hinweg als Reaktion auf verschiedene Interventionsstrategien zu identifizieren. Konkret werden wir mögliche unbeabsichtigte Nebenwirkungen von Pflanzenschutzstrategien untersuchen und möglicherweise Wege aufzeigen, wie solche Effekte in Zukunft verhindert oder überwunden werden können.

Gesamtziele

In diesem Projekt werden wir Expertise in computergestützten Analysen, molekularer Pflanzenpathologie und angewandter Phytopathologie in der Landwirtschaft kombinieren, um die Auswirkungen langfristiger Fungizidanwendungen auf Populationen von Pflanzenpathogenen zu untersuchen. Konkret werden wir:

Die globale und lokale Diversität von Z. tritici über die Zeit in zwei verschiedenen Sammlungssammlungen bewerten.

Den Verlust der Fungizidempfindlichkeit (Veränderung) und die Akkumulation von Fungizidresistenzmutationen in den Populationen bestätigen.

Veränderungen im Virulenzspektrum globaler und lokaler Z. tritici-Populationen über die Zeit unter Verwendung alter und moderner Weizensorten bewerten.

Funktionelle Analysen von Kandidatengenen durchführen, die durch genomweite Assoziationsstudien (GWAS) identifiziert wurden.

Mögliche Kompromisse im Zusammenhang mit Fungizidresistenz und Virulenzentwicklung identifizieren.

Projekt 1: Auswirkungen auf lokale Pathogenpopulationen im Kontext des Pflanzenschutzes (PI Remco Stam)

Mögliche Promotionsforschungsgebiete

Verwendung von Genomsequenzdaten zur Bewertung der Populationsstruktur von Z. tritici in Schleswig-Holstein über 20 Jahre und Bestätigung der Akkumulation von Fungizidresistenzmutationen.

Analyse der Virulenzeigenschaften von Z. tritici-Populationen aus Schleswig-Holstein auf Weizen-Sorten und Durchführung von GWAS.

Validierung, wie Änderungen in den Z. tritici-Populationen die Fähigkeit von Z. tritici beeinflussen, mit den Abwehrreaktionen des Wirts zu interagieren.

Bewerbungsvoraussetzungen

Master (oder gleichwertig): Biologie,ÖLandwirtschaft oder verwandtes Fachgebiet.

Hintergrund in (Populations-)Genomik, einschließlich Grundkenntnissen in Programmierung oder

Erfahrung mit experimenteller/molekularer Pilzbiologie oder Mikrobiologie.

Beschäftigung an der Universität Kiel

Homepage des PI: https://www.phytopathology.uni-kiel.de/en/staff/remco-stam

Projekt 2: Jüngste evolutionäre Entwicklungen bei einem globalen Weizenpathogen (PI Eva Stukenbrock)

Mögliche Promotionsforschungsgebiete

Verwendung von Genomsequenzdaten zur Identifizierung von Veränderungen in Effektoren- und Virulenz-assoziierten Genen, die über die Zeit unter Selektion in der globalen Z. tritici-Sammlung stehen.

Phänotypisierung der Virulenz und Fungizid-Toleranz basierend auf In-Planta- und In-Vitro-Experimenten.

Funktionelle Analysen ausgewählter Kandidatengene mit jüngsten evolutionären Veränderungen.

Bewerbungsvoraussetzungen

Master (oder gleichwertig): Biologie oder verwandtes Fachgebiet.

Hintergrund in (Populations-)Genomik, einschließlich Grundkenntnissen in Programmierung oder

Erfahrung mit experimenteller/molekularer Pilzbiologie oder Mikrobiologie.

Beschäftigung an der Universität Kiel

Homepage des PI: https://www.environmental-genomics.de/

Evolution von Plasmid-gebundener Antibiotikaresistenz

Hintergrund - Plasmide spielen eine wichtige Rolle in der prokaryotischen Ökologie und Evolution, da sie zwischen Zellen übertragen werden können und somit starke Agenten des horizontalen Gentransfers sind. Plasmide, die für Antibiotikaresistenzgene (AR) kodieren, wurden als treibende Kräfte für die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen in bakteriellen Populationen in verschiedenen Lebensräumen identifiziert.
Antibiotika werden oft in der landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktion eingesetzt, wo sie zur Persistenz von Resistenzplasmiden in tier- und pflanzenassoziierten bakteriellen Gemeinschaften führen können. Die evolutionären Ursprünge von Antibiotikaresistenzplasmiden bleiben jedoch oft unbekannt.
Hier zielen wir darauf ab, die evolutionäre Geschichte von Resistenzplasmiden mit einem phylogenomischen Ansatz zu rekonstruieren. Resistenzplasmide sind in der Regel mobilisierbar oder konjugativ und zeichnen sich durch eine große Genomgröße aus.
Um den Ursprung des Plasmids zu rekonstruieren, werden wir die Phylogenie plasmid-encoded Gene untersuchen. Ähnlich wie bei bakteriellen Chromosomen können Kern- und Zubehörplasmid-Gene unterschiedliche evolutionäre Geschichten haben. Dennoch bleibt die Integration phylogenetischer Informationen aus mehreren Genen eine Herausforderung in der Phylogenie.
Außerdem bleibt die Methodik zur Rekonstruktion von Ahnen-Nachfahren-Beziehungen unter verwandten Plasmid-Varianten unerforscht. In unserem Projekt werden wir Methoden entwickeln, um Spaltungen (d.h. Baumäste) aus mehreren Genbäumen zusammenzufassen, was es uns ermöglicht, die Evolution ganzer Plasmide zu rekonstruieren.

Unsere Studien sollen neue Informationen über die Verbreitungswege von Antibiotikaresistenzplasmiden liefern.

Gesamtziele

Entwicklung neuer Methodologien zur phylogenomischen Rekonstruktion der Plasmid-Evolution.

Rekonstruktion der Evolution von Resistenzplasmiden.

Charakterisierung der Evolution von Übergängen in der Plasmidmobilität und Verbreitungswegen in der Evolution von Plasmiden, die Antibiotikaresistenzgene kodieren.

Projekt 3: Die Ursprünge von Antibiotikaresistenzplasmiden (PI Tal Dagan)

Mögliche Promotionsforschungsgebiete

Entwicklung neuer Methoden zur Integration von Plasmid-(und Wirt-)Gen-Phylogenien., (siehe relevante Publikation: Hanke et al. 2024 NAR doi: 10.1093/nar/gkae430)

Rekonstruktion der Evolution von Plasmid-Replikonen mittels phylogenetischer Bäume. (siehe relevante Publikation: Tria et al. (2017) NAT Evol Evol. Doi: 10.1038/241559-017-0193)

Bewerbungsvoraussetzungen

Master (oder gleichwertig): Biologie, Bioinformatik oder verwandte Fachgebiete.

Hintergrund in Molekularer Evolution und/oder Bioinformatik und Programmierung.

Beschäftigung an der Universität Kiel

HINWEIS: Bewerber, die sich für diese Stelle bewerben, sollten in ihrem Motivationsschreiben einen Absatz beifügen, in dem sie ihre Motivation beschreiben, sich mit einem (oder beiden) der vorgeschlagenen Themen zu befassen, eine Erklärung über die Eignung ihrer derzeitigen Fähigkeiten für diese Art von Forschung abgeben (siehe die oben aufgeführten Veröffentlichungen) und angeben, welche Fähigkeiten sie während des Promotionsstudiums erwerben möchten.

Homepage des PI: http://www.mikrobio.uni-kiel.de/de/ag-dagan

Projekt 4: Analysemethoden für phylogenetische Netzwerke (PI Heike Siebert)

Mögliche Promotionsforschungsgebiete

Konstruktion und Analyse phylogenetischer Netzwerke, die phylogenetische Bäume zusammenfassen.

Analysemethoden zur Untersuchung von Ahnen-Nachfahren-Beziehungen in phylogenetischen Netzwerken.

Bewerbungsvoraussetzungen

Master (oder gleichwertig): Mathematik, Physik, Bioinformatik, theoretische Biologie oder verwandte Fachgebiete.

Hintergrund in diskreter Mathematik und/oder Informatik/Bioinformatik.

Beschäftigung an der Universität Kiel

Homepage des PI: https://www.math.uni-kiel.de/de/biomathematik/heike-siebert

Evolution-informed antibiotic therapy against human lung pathogens

Hintergrund
  • Wir stehen derzeit vor einer Antibiotikakrise: Der intensive Einsatz von Antibiotika in der medizinischen Behandlung und auch in der Lebensmittelproduktion hat die Ausbreitung von antibiotikaresistenten Erregern begünstigt, die oft schwer zu behandeln sind und in einigen Fällen unmöglich behandelt werden können.

Der Anstieg der antimikrobiellen Resistenz (AMR) stellt eine große Bedrohung für die menschliche Gesundheit weltweit dar.

Die Evolution steht im Mittelpunkt dieser Bedrohung: Es ist die Fähigkeit der Bakterien, sich schnell anzupassen, die die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen vorantreibt.
Die Berücksichtigung des enormen evolutiven Potentials des Erregers könnte daher helfen, nachhaltigere Behandlungsansätze zu entwickeln.

Dieses Potential kann bewertet werden, indem man die Geschichte der Anpassung von Krankheitserregern anhand von Patientenisolaten untersucht, wie zum Beispiel bei der jüngsten Ausbreitung von multiresistenten (MDR) und extensiv resistenten (XDR) Mycobacterium-tuberculosis-Komplex (Mtbc)-Stämmen in mehreren Teilen der Welt, einschließlich Osteuropa, Zentralasien, Indien und Afrika.

Ein alternativer Ansatz zur Untersuchung der Resistenzentwicklung ist die Durchführung von In-vitro-Evolutionsexperimenten, die kontrollierte Tests der Wirksamkeit spezifischer Behandlungsprotokolle bei menschlichen Krankheitserregern wie Mtbc und Pseudomonas aeruginosa (PA) ermöglichen.

Diese In-vitro-Studien zeigten eine hohe Wirksamkeit von sequentiellen Behandlungen, die Antibiotika mit niedrigen Raten an Resistenzentwicklungen und/oder Arzneimitteln, die eine Kollateralsensitivität zueinander aufweisen (d.
  1. die Resistenzentwicklung gegen ein Medikament führt zu einer Empfindlichkeit gegenüber einem zweiten Medikament), umfassen.
Die meisten experimentellen Ergebnisse wurden mit Laborstämmen erzielt, jedoch nur selten mit klinischen Isolaten.
Wichtiger ist, dass diese klinischen Isolate oft spezifische zusätzliche Anpassungen zeigen
  • neben vollständiger Resistenz
  • die ihnen helfen, die Arzneimitteltherapie zu überwinden, einschließlich (i) Toleranz (d.
  1. reduzierte Empfindlichkeit gegenüber der abtötenden Wirkung von Antibiotika), (ii) der Expression von Persistenzzellen (d.
  2. ruhende Zellen) und (iii) Heteroresistenz (d.
  3. das Vorhandensein einer Subpopulation mit hoher Resistenz).

Bis heute ist der Zusammenhang zwischen diesen spezifischen, klinisch relevanten Anpassungen und evolutionär informierten Behandlungsansätzen noch unbekannt.

Gesamtziele

Beurteilung der Relevanz von Resistenzraten und assoziierten Kollateraleffekten für die Optimierung der Antibiotikatherapie bei klinischen Erregerisolaten.

Beurteilung der Wirksamkeit evolutionär informierter Behandlungsansätze (z. B. sequentielle oder komplexe Kombinationstherapien) bei Vorhandensein von Persistenzzellen, Antibiotikatoleranz oder Heteroresistenz.

Beurteilung des Einflusses zusätzlicher Stressfaktoren auf die Wirksamkeit der evolutionär informierten Therapie.

Projekt 5: Evolution-informed Antibiotic Therapy against Mtbc Strains

(PI Stefan Niemann)

Mögliche Dissertationsthemen

Charakterisierung der Baseline-Resistenzprofile, Heteroresistenz, Persistenzzellen und Arzneimittelresistenz für klinische Mtbc-Stämme aus definierten phylogenetischen Linien.

Bestimmung der Mutationsraten von empfindlichen und resistenten klinischen Mtbc-Stämmen aus verschiedenen phylogenetischen Linien mit Schwerpunkt auf MDR/XDR-TB-Behandlungsmedikamenten.

Beurteilung der Fitness von Resistenzmutationen in den verschiedenen phylogenetischen Linien unter Verwendung von Whole-Genome-Sequencing und Populationsgenetik.

Bestimmung der MSW (Minimum Selective Window) für klinische Mtbc-Stämme aus verschiedenen phylogenetischen Linien für die wichtigsten Arzneimittel, die in aktuellen MDR/XDR-TB-Behandlungsregimen verwendet werden.

Test der Wirksamkeit von sequentiellen Antibiotikatherapien unter Berücksichtigung von Resistenzprofilen, Heteroresistenz, Persistenz, Toleranz sowie Mutationsraten und MSW.

Anforderungen an die Bewerbung:

Master (oder gleichwertig): Biologie, Bioinformatik oder ein verwandtes Fachgebiet.

Erfahrung in Genomik und/oder medizinischer Mikrobiologie und/oder Infektionskrankheitsbiologie.

Beschäftigung am Forschungszentrum Borstel (Leibniz-Lungenzentrum)

PI's Homepage: [...]

Projekt 6: Evolution-informed Antibiotic Therapy against PA Strains

(PI Hinrich Schulenburg)

Mögliche Dissertationsthemen

Charakterisierung von Resistenzprofilen, Heteroresistenz, Persistenz und Toleranz für klinische P. aeruginosa-Isolate von CF- und COPD-Patienten.

Bestimmung der Rate spontaner Resistenzmutationen gegenüber klinisch relevanten Antibiotika und assoziierten Kollateraleffekten für eine Auswahl klinischer Isolate.

Untersuchung der genetischen Mechanismen der Resistenz, assoziierte Kollateralsensitivität und möglicherweise Fälle von phänotypischer Heterogenität in verschiedenen genomischen Hintergründen unter Verwendung von WGS (Whole Genome Sequencing).

Anwendung funktioneller genetischer Manipulationen in P. aeruginosa, um ausgewählte genetische Mechanismen zu charakterisieren und zu bestätigen.

Verwendung der Daten über die Eigenschaften der klinischen Isolate zur Entwicklung von Antibiotikabehandlungsprotokollen, die entweder das Überleben der Bakterien fördern oder einschränken.

Anforderungen an die Bewerbung:

Master (oder gleichwertig): Biologie oder ein verwandtes Fachgebiet.

Erfahrung in der evolutionären Forschung und/oder bakteriellen Genetik. Jede der folgenden Fachkenntnisse ist von Vorteil: Durchführung von Evolutionsexperimenten, statistische Datenanalyse und/oder bakterielle Genomsequenzanalyse.

Beschäftigung an der Universität Kiel

PI's Homepage: https://evoecogen-kiel.de/

Projekt 7: Theoretische Modellierung der Tumor-Mikrobiom-Ökologie in der Evolution des Pankreaskrebses

(PI Arne Traulsen)

Hintergrund - Die Krebsökologie umfasst in der Regel die Charakterisierung der Gewebestruktur, Vaskularisierung und räumliche Organisation von Tumoren, einschließlich der Wechselwirkungen zwischen Krebszellen und verschiedenen nicht-neoplastischen Zelltypen (z.
B. Myofibroblasten, Makrophagen, T-Zellen, Endothelzellen). Neben dem genetischen Profil der Krebszellen treibt die dynamische Interaktion dieser verschiedenen stromalen Zellpopulationen die Krebsentwicklung entscheidend voran. Die Mikrobiomforschung hat eine starke Interdependenz von Wirten und den Bakterien, die in und auf ihnen leben, aufgezeigt.
Jüngste Studien haben gezeigt, dass auch Tumoren von Mikroben beeinflusst werden, nicht nur im Tumorgewebe selbst, sondern auch in assoziierten Geweben. Mikrobiomveränderungen wurden im pankreatischen ductalen Adenokarzinom (PDAC) beschrieben und mit Krankheitsprogression, schlechter Prognose und reduzierter therapeutischer Reaktion in Verbindung gebracht.

Mechanistische und kausale Einblicke, wie mikrobielle Infektionen von PDAC- und Stroma-Zellen deren Phänotyp beeinflussen und wie diese adaptiven Veränderungen zur PDAC-Evolution und Therapie-Resistenz beitragen, sind jedoch noch selten.

Gesamtziele

Verstehen, wie Infektionen von PDAC-Zellen und/oder Stroma mit definierten mikrobielle Spezies die Zellplastizität und funktionale Phänotypen beeinflussen.

Ermitteln, ob die Präsenz von Mikroben die Tumor- oder Stroma-Zellen direkt beeinflusst oder ob sie Übergangsprozesse zwischen verschiedenen plastischen Zelltypen verändert.

Entwickeln eines mechanistischen Modells für die Rolle von Mikroben in der PDAC-Evolution, das experimentell testbare Hypothesen generiert.

Modellierung und Analyse der PDAC-Evolution in sich verändernden Mikroumwelten unter Berücksichtigung der bakteriellen Zusammensetzung, Infektionsraten und der Dauer von PDAC- und Stroma-Zellpopulationen.

Generierung eines neuen Verständnisses der Krankheitsprogression und des Behandlungsergebnisses in einer iterativen Form zwischen experimentellem und theoretischem Projekt.

Mögliche Dissertationsthemen

Erzeugen eines quantitativen Verständnisses der Mikroben-Tumor-Interaktionen, um neue Hypothesen basierend auf einem mathematischen und/oder computergestützten Modell zu generieren.

Entwicklung eines theoretischen Modells, das einfach genug ist, um Parameterinferenz aus simulierten und experimentellen Daten zu ermöglichen, und Anpassung des Modells/Experiments, falls eine solche Inferenz schwer zu erzielen ist.

Anforderungen an die Bewerbung:

Master (oder gleichwertig): Mathematik, Physik, theoretische Biologie oder verwandte Fachgebiete.

Hintergrund in theoretischer/mathematischer Biologie und/oder Physik und/oder Informatik, und/oder Evolutionsbiologie.

Starkes Interesse und vorherige Erfahrung in computergestützten Modellen.

Begeisterung für die Arbeit an der Schnittstelle zwischen theoretischer und experimenteller Biologie.

Beschäftigung am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie, Plön

PI's Homepage: http://web.evolbio.mpg.de/~traulsen/#home

Hier können Sie die Stellenausschreibungen als pdf-Dokument herunterladen.

Link to the english version.
  • Health - Santé - Gesundheit
  • Life Sciences - Sciences de la vie - Biowissenschaften
  • Reference: jobs.myscience.de/id203383
apartmentLandeshauptstadt KielplaceKiel
Das Kieler Jugendamt sucht frische Köpfe Starten Sie bei uns als Erzieher*in (m/w/d) (vergütet nach EG S 8b TVöD zzgl. SuE-Zulage und einer Heimzulage) und unterstützen Sie zum nächstmöglichen Zeitpunkt das Jugendhaus Göteborgring...
business_centerHohes Gehalt

Erzieher*in (m/w/d) Vollzeit / Teilzeit

apartmentLandeshauptstadt KielplaceKiel
Das Kieler Jugendamt sucht frische Köpfe Starten Sie bei uns als Erzieher*in (m/w/d) (vergütet nach EG S 8b TVöD zzgl. SuE-Zulage und einer Heimzulage) und unterstützen Sie zum nächstmöglichen Zeitpunkt das Jugendhaus Göteborgring...
apartmentMcDONALD’S KINDERHILFESTIFTUNGplaceKiel
m/w/d) in Teilzeit - Hauswirtschafter o. ä. – Kinderhilfe Standort: 24105 Kiel Im Ronald McDonald Haus Kiel tragen Sie Ihren Teil dazu bei, dass Familien ein >Zuhause auf Zeit< finden. Wir suchen Sie ab sofort in Teilzeit mit 30h/Woche (Montag-Freitag...